DÜSSELDORF – Nach dem emotionalen Last-Minute-Sieg gegen den Karlsruher SC glaubt Fortuna Düsseldorfs Chefcoach Uwe Rösler fest an einen mentalen Vorteil seines Teams im Aufstiegsrennen der zweiten Liga.
«Wir haben jetzt ein gutes Momentum», jubelte der stolze Fortunen-Coach noch lange nach dem 3:2 (2:2) im Nachholspiel am Montagabend, das der eingewechselte Shinta Appelkamp erst in der fünften Minute der Nachspielzeit perfekt gemacht hatte.
«Wir hatten jetzt eine super Stimmung in der Kabine. Das wird uns helfen für die nächsten Spiele», befand Rösler, der nach dem Siegtor völlig aufgelöst an der Seitenlinie kaum mehr zu halten war.
Auch mit Appelkamp gingen die Gefühle durch. Der 20 Jahre alte Deutsche-Japaner hatte weite Teile während der Rückrunde verletzt gefehlt und ist erst seit wenigen Wochen wieder spielfähig. Bei seinem 19-Minuten-Einsatz stand der Kreativspieler in letzter Minute goldrichtig. «Ich kann es immer noch nicht in Wort fassen. Das ist ein unbeschreibliches Gefühl», jubelte Appelkamp nach dem «dramatischsten Spiel, das ich je erlebt habe».
Für die Fortuna, die unbedingt einen Punkte-Dreier benötigte, war es ein Spiel zwischen Himmel und Hölle. Die Düsseldorfer legten mit Macht los, drückten den KSC in die Defensive und lagen doch durch Kevin Dansos unglückliches Eigentor (9. Minute) früh zurück. Nach dem Ausgleich von Dawid Kownacki per Foulelfmeter (35.) kämpfte die Fortuna leidenschaftlich und Rösler wechselte den Sieg ein: Alle fünf Ergänzungsspieler waren an den Treffern zum 2:1 und 3:2 beteiligt.
Brandon Borellos Führung (73.) wurde durch einen von Marvin Wanitzek für den KSC glücklichen Foulelfmeter (80.) noch ausgeglichen. Doch dann drückte Appelkamp einen Lattenknaller von Emmanuel Iyoha über die Linie. Hätte das Spiel vor Zuschauern stattgefunden – die Arena am Rhein wäre womöglich explodiert. «Pure Freude, natürlich Adrenalin», beschrieb Rösler seine Gefühle nach dem Siegtor.
Denn dieser Treffer kann für die Fortuna noch Gold wert sein. Nach Punkten (52) schlossen die Düsseldorfer nach 31 Spieltagen zum Hamburger SV auf dem Relegationsrang drei auf. «Wir können alle die Tabelle lesen», befand Kapitän Adam Bodzek, verwies aber auf die Vorteile der Konkurrenz. Immerhin hat der HSV das deutlich bessere Torverhältnis und Holstein Kiel als Tabellen-Fünfter (48) hat noch drei Spiele mehr zu absolvieren als Fortuna und der HSV.
Doch die Emotionen vom Montag könnten nicht nur nach Meinung von Rösler nun Berge versetzen. «Wir haben heute einen Riesenschritt gemacht», frohlockte Appelkamp und forderte: «Klar ist, wir müssen jetzt alles gewinnen.» Nächster Gegner ist am Samstag die abstiegsbedrohte Eintracht aus Braunschweig.
Bildquelle:
- Torjubel: dpa