Zuwachs in Trumau: ITI und Schola Thomas Morus rücken zueinander

Trumau/ÖsterreichWas zuvor schon personell und ideell verbunden war, rückt nun auch räumlich zusammen: Die Schola Thomas Morus übersiedelt mit dem neuen Schuljahr von Baden bei Wien ins nahegelegene Trumau. Organisatorisch und finanziell strikt getrennt, eint beide doch ein gemeinsamer Geist.

Der Geist, der hier weht, war schon bisher ein besonderer. Schloss Trumau, etwa 35 Autominuten von der Wiener Innenstadt entfernt, gehört seit 400 Jahren zum Stift Heiligenkreuz. Seit 2009 beherbergt er das Internationale Theologische Institut – Hochschule für Katholische Theologie Trumau (ITI). Mit Beginn des Schuljahres 2017/18 findet in einem benachbarten Gebäude nun das katholische Privatgymnasium Schola Thomas Morus eine neue Heimat.

2013 gegründet, hatte sie ihren Sitz zunächst in Baden bei Wien. Bereits 2016 war absehbar, dass die Schule bald mehr Platz benötigen würde. Im nahegelegenen Trumau wurde daher ein Gebäude saniert. Schulleiter Christiaan Alting von Geusau ist zuversichtlich: Immerhin haben nicht nur die Renovierungsarbeiten den Zeitplan eingehalten, sondern auch die Finanzierung. Die für die Sanierung notwendigen Mittel wurden rein aus privaten Spenden aufgebracht.

Ost und West verbindend – das ITI

Das ITI wurde 1996 auf direkten Wunsch von Papst Johannes Paul II im niederösterreichischen Gaming gegründet. Der Papst hatte die österreichischen Bischöfe darum gebeten, ein solches Institut ins Leben zu rufen, das sich der Krise in vielen Familien weltweit sowie der theologischen Bildung junger Menschen aus den ehemals sowjetischen Ländern annehmen sollte. Die Bischöfe sagten zu, das ITI wurde gegründet und Kardinal Christoph Schönborn wurde sein Großkanzler, eine Funktion, die der Wiener Erzbischof bis heute ausübt. Rektor ist der niederländische Jurist Christiaan Alting von Geusau, der zuvor schon Vizerektor war.

Neben den Lizenziats-, Master- und Doktoratsprogrammen des Institutes päpstlichen Rechts verdient das einjährige Studium Generale besonderes Augenmerk: Die Studenten, meist direkt aus der Schule kommend, absolvieren Kurse in Ethik, Geschichte, Literatur, Kunstgeschichte, Philosophie, Recht, Wirtschaftstheorie sowie Theologie. „Die Absolventen sagen, dass dieses Jahr ihnen geholfen hat, die Entscheidungen für ihr Leben – ob Ausbildung oder Berufsweg –zu treffen“, bilanziert der Rektor.

Schola Thomas Morus – eine Schule, die anders denkt

Als der älteste Sohn des Ehepaars Geusau ins Gymnasialalter kam, suchten die Eltern nach einer passenden Schule – und fanden keine, die ihre Wünsche erfüllte: „Für uns sind drei Dinge wichtig: Eine lebendige Glaubensvermittlung, das aktive Fördern der klassischen Tugenden im täglichen Leben und das klassische Curriculum, das auf die Griechen zurückgeht, von den Römern weitergeführt und schließlich von der christlichen Bildungstradition übernommen wurde.“ Also gründeten sie kurzerhand eine eigene Schule.

Herzstück ist die Befähigung junger Menschen zum selbständigen Denken, Begreifen und Lernen. „Als Grundlage braucht ein junger Mensch dazu eine der freien Künste –Grammatik, Rhetorik, Logik, Mathematik, Geometrie, Musik und Astronomie“, schildert Geusau. Die ersten drei handeln von der Wirklichkeit der Sprache, des Denkens und des Argumentierens. Die anderen vier sind die Wirklichkeiten der Schöpfung – Zahlen, Töne und Himmelskörper.

„Über allem steht das Streben nach dem Wahren, Guten und Schönen“, erläutert Geusau das Konzept und betont die enge Zusammenarbeit mit den österreichischen Schulbehörden. Die Schola Thomas Morus ist eine nach dem österreichischen Privatschulgesetz errichtete und behördlich genehmigte Statutschule in freier Trägerschaft. Damit sind auch Wechsel von und zu anderen Schulen problemlos möglich – wobei sowohl Eltern als auch Schüler die kleinen Klassen (maximal 12-15 Schüler pro Klasse) schätzen. Die Schule steht auch Kindern offen, die nicht katholisch sind.

www.scholathomasmorus.at

http://iti.ac.at/

 

Bildquelle:

  • Trumau_katholisch: iti

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