Wird Ex-Bayern-Profi Xabi Alonso nächster Trainer von Mönchengladbach?

ARCHIV - Wird Ex-Bayern-Profi Xabi Alonso Nachfolger von Marco Rose als Gladbach-Coach? Foto: Andreas Gebert/dpa

von HOLGER SCHMIDT & HEINZ BÜSE

Borussia Mönchengladbach geht bei der Suche nach einem neuen Trainer offenbar ungewöhnliche Wege. Mit dem als Spieler hochdekorierten, aber als Coach unerfahrenen Kandidaten Xabi Alonso würde Sportchef Max Eberl wieder einmal die Fachwelt überraschen.

Nach Informationen der «Bild» und der «Sport Bild» könnte der einstige Musterprofi des FC Bayern von der kommenden Saison an beim Altmeister vom Niederrhein die Nachfolge des nach zwei Jahren zum BVB wechselnden Marco Rose antreten.

Eine Bestätigung gab es für den Transfer aber noch nicht. «Wir kommentieren diese Geschichte nicht und werden uns melden, wenn es was zu vermelden gibt», sagte Vereinssprecher Markus Aretz. Auch die «Bild» berichtete später, dass die Verpflichtung noch nicht perfekt und die Borussia noch mit mindestens einem weiteren Trainer-Kandidaten spreche.

Die spanische Sportzeitung «Marca» schrieb, der Wechsel werde in Alonsos Umfeld «weder bestätigt noch dementiert», die Anfrage sei aber «sehr attraktiv». Alonso-Berater Inaki Ibánez sagte zu Sport1: «Ich kommentiere Gerüchte grundsätzlich nicht. Wir werden sehen, was die Zukunft bringt.» Und Alonsos aktueller Verein erklärte auf Anfrage der «Süddeutschen Zeitung»: «Derzeit können wir nur bestätigen, dass er sich bei Real Sociedad auf seine Aufgabe als Trainer des B-Teams konzentriert.»

Der inzwischen 39 Jahre alte Alonso trainiert seit 2019 die zweite Mannschaft von Real Sociedad San Sebastian und ist mit dieser Tabellenführer in der Gruppe 2 der dritten spanischen Liga. Mit der spanischen Nationalmannschaft wurde Alonso 2010 Weltmeister und 2008 sowie 2012 Europameister. Für den FC Bayern München spielte er von 2014 an für drei Jahre. Er wurde dreimal deutscher Meister und einmal DFB-Pokalsieger und überzeugte auch abseits des Platzes nicht zuletzt durch seine schnell erworbenen Deutsch-Kenntnisse.

2017 beendete er mit 35 Jahren seine Karriere als Profi und übernahm bald eine Jugend-Mannschaft von Real Madrid. Für die «Königlichen» hatte er von 2009 bis 2014 gespielt, davor fünf Jahre für den FC Liverpool. Mit den Reds gewann er 2005 auch die Champions League, neun Jahre später dann auch mit Real.

Seine Verpflichtung wäre eine große Überraschung, denn als Trainer hat Alonso noch wenig vorzuweisen. Als Spieler war er jedoch ein Stratege, dem viele Weggefährten früh eine zweite Laufbahn als Chefcoach zutrauten. Schon kurz nach seinem Karriere-Ende hatte der Baske, der in seiner Karriere unter anderem von José Mourinho, Pep Guardiola oder Carlo Ancelotti geprägt wurde, angekündigt, Trainer werden zu wollen. Er gilt auf Sicht auch als eine Option für den FC Bayern.

Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hatte Alonso beim Abschied schon als «einen der ganz Großen des Weltfußballs» und «Gentleman des Fußballs» bezeichnet. Im Podcast «Phrasenmäher» schwärmte er über die große Empathie des Spaniers. Deshalb glaube er, «dass er mal ein Trainer sein wird, der für den FC Bayern irgendwann in der Zukunft möglicherweise von Interesse sein kann.»

Sicher hat sich Gladbach-Manager Max Eberl, der seit seiner Zeit als Jung-Profi in München enge Kontakte zum FC Bayern pflegt und immer wieder mal als Funktionärs-Kandidat an der Isar galt, in München über Alonso informiert. Alonso selbst war einst wegen Guardiola nach Deutschland gewechselt. «Er hatte einen unbändigen Enthusiasmus. Die Saisons im Fußball sind lang und er hat nie den Anschein gemacht, dass er müde ist. Er war aufmerksam und stets bereit», schwärmte er.

In Gladbach war sein Name bisher nicht gefallen. An der Gerüchte-Börse wurden eher Namen gespielt wie der auch als Bundestrainer gehandelte Ralf Rangnick, Florian Kohfeldt (Werder Bremen), Adi Hütter (Eintracht Frankfurt), Gerardo Seoane (Young Boys Bern) oder Jesse Marsch (Red Bull Salzburg). Es wird am Ende wohl einer mit noch größerem Namen – der sich seine Sporen als Trainer aber erst noch verdienen muss.

Bildquelle:

  • Xabi Alonso: dpa

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