Wir lassen uns das Singen nicht ver-bie-ieten….

Liebe Leserinnen und Leser,

was haben der Ministerpräsident Daniel Günther von der CDU und „Rammstein“-Frontmann Til Lindemann gemeinsam?

Genau: Bei ihren Shows „sind viele Menschen, die einfach nur Spaß haben“

Ich meine, in welchen Zeiten leben wir, wo man sich dafür rechtfertigen muss, einfach nur Spaß gehabt zu haben? Beim Singen…

Der CDUler von der Küste war bei der Kieler Woche in einem Festzelt, was man ja tun muss als Politiker, um dem (Wahl)-Volk zu suggerieren, man sei irgendwie doch ein Mensch und einer von ihnen. Das Bierzelt war brechend voll, Und Bier floss dort in Strömen. Und dann fordert die Band den prominenten Politiker vor Tausenden auf, mal auf die Bühne zu kommen und mit ihnen zu singen. Aus so einer Nummer kommst Du nie im Leben raus.

Was singt man dann dort so?

Genau! Man singt von der „Puffmutter Layla“, denn «…sie ist schöner, jünger, geiler»….

Und jetzt kommen sie sofort raus aus ihren moralinsauren woken Löchern, all die Grün_*Innen und freudlosen Protagonistinnen der Feminismus-Industrie. Der Herr Günther sei ein Sexist, sagen sie, und leider muss man das ja ernst nehmen, denn Grüne und CDU regieren dort gemeinsam das Bundesland. So wie sie gemeinsam auch Nordrhein-Westfalen regieren, aber dort war der Möchtegern-Kanzlerkandidat Hendrik Wüst wenigstens als Sexist beim Christopher Street Day in Köln unterwegs, das darf man noch als CDUler, Hauptsache Haltung.

Aber mit was beschäftigen wir uns eigentlich in diesem besten Deutschland seit dem Urknall?

Die Älteren von Ihnen werden sich noch an einer deutschen Sommerhit von vor 40 Jahren erinnern: „Olé, wir fahr’n in Puff nach Barcelona. Olé, olé…“ Herrlich, oder? Haben Sie das damals auch irgendwo in einem Bierzelt gesungen? 1,8 Promille, 2000 Leute, mega Spaß.

Spaß, liebe Grünen, wisst Ihr was das ist?

Es geht nicht um sexuelle Ausbeutung, nicht um Puffbesuche, nicht um die Erniedrigung von Frauen. Da müssen Sie mich nicht überzeugen. Prostitution ist widerlich, sie ist menschenunwürdig. Wenn ich etwas zu sagen hätte, gäbe es so etwas nicht. Aber Menschen, die für Sex bezahlen, gab es immer, gibt es und wird es immer geben. Und bevor mir gleich 100 Leser Mails schreiben, ob ich selbst mal im Puff war, kann ich das auch hier gleich beantworten: Ja, war ich! Einmal. 1990 in Berlin. Am Stuttgarter Platz. Als Reporter zusammen mit 150 Polizisten bei einer Razzia in Thai-Bordellen. War nicht erotisch, können Sie mir glauben!

Ich finde es geradezu lächerlich, dass sich Politiker aber auch ganz normale Menschen dafür rechtfertigen müssen, ein Lied gesungen zu haben. Das „Horst-Wessel-Lied“ vielleicht oder „Bomben auf Enge-land“, aber einen Partysong zu grölen? Das ist einfach nur krank…

Einen schönen Tag, liebe Freunde! Und singen Sie, was Sie wollen!

Ihr Klaus

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Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.