Ronaldo-Gerücht sorgt für Gesprächsstoff
Bestens unterhalten fühlte sich die Fußball-Gemeinde auch von den abenteuerlichen Spekulationen um eine Zukunft des Portugiesen beim FC Bayern. Kaum haben die Münchner Bosse stolz ihren neuen «Weltstar» Sadio Mané als Königstransfer präsentiert, da liefert das Ronaldo-Gerücht der spanischen Sportzeitung «AS» über ein angebliches Interesse des deutschen Rekordmeisters auf der sommerlich aufgeheizten Transferbörse frischen Gesprächsstoff erster Güte.
Angeblich, so will es das Blatt erfahren haben, sollen die Bayern ihren abwanderungswilligen Torjäger Robert Lewandowski durch die Fußball-Ikone Ronaldo ersetzen wollen. Ein 37-Jähriger für einen bald 34-Jährigen? Sollte der polnische Weltfußballer seinen Wunschwechsel zum FC Barcelona doch noch bis spätestens 1. September vollziehen dürfen, hätte der deutsche Meister eine Vakanz in der Sturmmitte.
Am Abend reagierte dann Bayern Münchens Sportvorstand Hasan Salihamidzic – und verwies den Bericht erwartungsgemäß beim TV-Sender Sky ins Reich der Fabel: «Cristiano Ronaldo ist ein Topspieler mit einer herausragenden Karriere. Das Gerücht, das im Umlauf ist, ist allerdings ein Gerücht, an dem nichts dran ist.»
Konkrete Quellen nannte «AS» nicht, berichtete aber von Zusicherungen der Bayern an Ronaldo, mit ihm den erneuten Angriff auf den Gewinn der Champions League starten zu wollen. Seit längerem wird spekuliert, dass Ronaldo Manchester United nach nur einer Saison wieder verlassen will. Berichten zufolge gibt es mehrere Interessenten für eine Verpflichtung des fünfmaligen Weltfußballers. Ronaldo soll zum Ende seiner Karriere noch mal eine neue Herausforderung bei einem Top-Club mit Titelchancen suchen.
Ungeklärte Situation um Lewandowski
Könnten das wirklich die Bayern sein? Bislang hat die Münchner Clubspitze immer wieder versichert, Lewandowski nicht ziehen lassen zu wollen. Auch wenn der FC Barcelona sein Ablöse-Angebot der «Bild» zufolge noch einmal auf 35 Millionen Euro aufgestockt haben soll. «Er hat Vertrag bis 2023. Wir freuen uns, wenn er am ersten Trainingstag bei uns auftaucht», sagte Bayern-Vorstandschef Oliver Kahn bei der Vorstellung von Topzugang Mané.
Sportvorstand Hasan Salihamidzic sagte dem TV-Sender Sky zu den Chancen auf einen Verbleib von Lewandowski: «Also bis jetzt sind es 100 Prozent.» Just auch auf Ronaldos Urlaubsinsel Mallorca hätten Kahn und er unlängst «ein gutes Gespräch» mit Lewandowski und dessen Berater Pini Zahavi gehabt.
Immerhin ließ Salihamidzic die Verpflichtung weiterer Neuzugänge offen. «Wir müssen erst mal schauen, was möglich ist. Welche Dominosteine in die eine oder andere Richtung fallen. Aber die Transferperiode geht noch sehr lange, wir lassen uns überraschen», sagte der 45-Jährige.
«Keine Investition in die Zukunft»
Ein Transfer von Ronaldo wäre mehr als eine Überraschung, eher eine Sensation. Hatten die Bayern doch mit Blick auf die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie immer wieder auf die Grenzen bei Transferausgaben und Gehältern verwiesen. Und sie haben auch schon einige Ü30-Spieler im Kader. Ronaldo dürfte sich trotz seines Alters bei einem Wechsel zu einem neuen Arbeitgeber kaum mit einem hinteren Platz auf der Lohnliste begnügen.
Zudem wäre die Verpflichtung des launischen Modellathleten keine Investition in die Zukunft, sondern ein kurzfristiges Abenteuer. Da erscheint es logischer, dass die Bayern sich weiter um die Verlängerung des 2023 auslaufenden Vertrags mit dem elf Jahre jüngeren Serge Gnabry (26) bemühen. «Er ist ein super Junge. Wir wollen ihn unbedingt behalten», sagte Salihamidzic zu Gnabry.
Sollten die Münchner Gnabry und auch Lewandowski zum Bleiben bewegen, hätten sie auf dem Papier mit diesen beiden Angreifern sowie Mané, Thomas Müller, Kingsley Coman, Leroy Sané und Jamal Musiala mit das beste Offensivpersonal Europas. Und das ganz ohne Cristiano Ronaldo.
Bildquelle:
- Cristiano Ronaldo: dpa