KAIRO – Die jemenitische Huthi-Miliz setzt ihre Angriffe auf Handelsschiffe im Roten Meer mit großer Intensität fort und gefährdet damit die Sicherheit der internationalen Schifffahrt und den Welthandel.
Die Angriffe auf Schiffe jeglicher Nationalität sollten jetzt in einem größeren Zusammenhang in Zeiten globaler Auseinandersetzungen bewertet werden. So berichtet das „Wall Street Journal“ aktuell darüber, dass die Huthi-Terroristen bei ihren Angriffen auf Handelsschiffe – auch ein deutscher Containerfrachter von Hapag-Lloyd wurde schon zum Ziel – mit Satellitendaten aus Russland unterstützt werden. Diese wurden demnach über Mitglieder der iranischen Revolutionsgarden an die Terrororganisation weitergeleitet.
Die Angriffe der vom Iran unterstützten Huthis im Roten Meer erfolgen regelmäßig mit Drohnen und Raketen gegen die schwimmenden Kolosse. Nach Informationen des Wall Street Journals (WSJ) wurden in den vergangenen elf Monaten mehr als 100 Schiffe angegriffen, zwei sanken dabei.
Das Interesse Russlands ist bei dem Vorgehen die weitere Destabilisierung der Region und der Ausbau der Beziehungen mit dem Iran. Dass die Huthi-Terrororganisation mit Hilfe der Russischen Föderation wage „eine wichtige Arterie für den Welthandel anzugreifen“ zeige, „wie weit der russische Präsident Wladimir Putin gehe, um die von den USA geführte wirtschaftliche und politische Ordnung zu untergraben“, schreibt das WSJ weiter.
Eine internationale Marine-Allianz unter Führung von USA und EU-Staaten ist seit einiger Zeit im Roten Meer unterwegs, um die Handelsschifffahrt zu schützen. An der „Operation Prosperity Guardian“ beteiligen sich neben den Vereinigten Staaten auch Großbritannien, Kanada, Bahrain, Frankreich, Italien, die Niederlande, Norwegen, die Seychellen und Spanien.
Mehrfach wurden dadurch Drohnenangriffe abgewehrt. Dennoch sind die westlichen Staaten durch Russlands aggressiven Kurs an anderen Brennpunkten der Welt intensiver gebunden. Huthi, Hamas und Hisbollah sind Teil eines Terrornetzwerks, das vom Russland-Partnerland Iran geführt wird. Die Huthi kontrollieren dabei weite Teile des nördlichen Jemens und auch die Hauptstadt Sanaa.
Trotz des Einsatzes der Marineschiffe zum Schutz der Handelsschifffahrt bleibt die dänische Reederei Maersk vorsichtig und führt ihre Containerschiffe weiter auf der erheblich längeren Route um das Kap der Guten Hoffnung an der Südspitze Afrikas herum. Das führe „letztlich zu schnelleren und besser vorhersehbaren Ergebnissen für unsere Kunden und ihre Lieferketten“, so die gemessen an der Transportkapazität zweitgrößte Container-Reederei weltweit in einer Stellungnahme.
Bildquelle:
- Containerschiff auf dem Suezkanal: depositphotos