von KLAUS KELLE
Der Vorfall aus dem „Sunshine State“ Florida macht sprachlos. Ein Mann, ein „Junkie“, ertrinkt in einem Teich, und eine Gruppe Teenager im Alter zwischen 14 und 18 Jahren schaut ungerührt zu, lachen und machen flapsige Bemerkungen, während der arme Kerl stirbt. Typisch Amerika wird der ein oder andere Leser jetzt denken, aber das trifft es nicht. Es ist nicht allzu lange her, dass in einem Berliner U-Bahnhof „Jugendliche“ (sprich: Flüchtlinge) versuchten, einen schlafenden Obdachlosen anzuzünden. Auch in anderen deutschen Städten sind besonders Obdachlose immer wieder Opfer schlimmer Gewaltverbrechen geworden. Und wie ist es mit den Gaffern bei Autobahn-Unfällen oder bei Großbränden und Polizeieinsätzen in deutschen Städten, die Rettungsmaßnahmen behindern?
Die Frage ist: Was ist der Grund für die Verrohung besonders junger Leute? Das Gaga-Fernsehprogramm, Gewaltvideos reichen als Erklärung nicht aus. Die entscheidende Prägung für das Leben als Erwachsener erfahren Kinder im Elternhaus – oder eben nicht. Oder in der Kirche, wo ethische Standards vermittelt werden sollen. Aber all das funktioniert immer weniger, egal ob in den Vereinigten Staaten, Russland oder Deutschland.