Wie funktioniert das Patriot-Flugabwehrsystem?

ARCHIV - Ein gefechtsbereites Flugabwehrraketensystem vom Typ «Patriot» des Flugabwehrraketengeschwaders 1 der Bundeswehr auf dem Flugfeld des Militärflughafens Schwesing. Foto: Axel Heimken/dpa

WASHINGTON – Die NATO selbst schützt ihren Luftraum vor allem mit Patriot-Raketen, jetzt soll auch die von Russland angegriffene Ukraine diese Flugabwehr von den USA erhalten. Nach Angaben des Center for Strategic and International Studies (CSIS) wäre es damit das 19. Land, das dieses System im Einsatz hat oder dies plant.

Patriot («Phased Array Tracking Radar for Intercept on Target») zählt zu den modernsten Flugabwehrsystemen der Welt. Feindliche Flugzeuge, ballistische Raketen und Marschflugkörper werden damit bekämpft. Auf eine Entfernung von etwa 100 Kilometern und bis in Höhen von 30 Kilometern können die Abwehrraketen in einer gedachten Glocke um die Stellung Ziele treffen – abhängig vom eingesetzten Lenkflugkörper.

Die mobile Startstation erinnert an große Lastwagen und enthält bis zu vier Startbehälter. Nach US-Militärangaben können damit insgesamt je nach Konfiguration bis zu 16 Abwehrraketen geladen werden. Dem US-Thinktank CSIS zufolge kostet eine Abwehrrakete der weit verbreiteten Version Pac-3 etwa vier Millionen Dollar pro Stück.

Mit einem Radar stuft das Patriot-System zunächst Flugobjekte am Himmel in die Kategorien Freund und Feind ein. Im Bedrohungsfall feuern Soldaten im Leitstand die Lenkflugkörper ab, um die Objekte der Angreifer unschädlich zu machen. Überwacht werden können gleichzeitig bis zu 50 mögliche Ziele, aktiv bekämpft bis zu fünf.

Die Bundeswehr verfügt über das System seit 1989. Einige Jahre zuvor wurden die ersten Patriot-Einheiten bei der US-Armee in Dienst gestellt. Seitdem ist das System weiter entwickelt worden. Erstmals im Kriegseinsatz war die Flugabwehr während des Golfkriegs 1991.

Bildquelle:

  • Patriot-System: dpa

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