Wenn wir ein Gesamtbild haben wollen, müssen wir mal genau hinschauen

von KLAUS KELLE

Auf welch niedrigem Niveau Politik in Deutschland inzwischen angekommen ist, merkt man an Kleinigkeiten, an lapidaren Bemerkungen von Spitzenkräften der Politik. Was der Angela Merkel jüngst ihr Youtube-Interview war, ist Außenminister Sigmar Gabriel sein Auftritt beim Online-Portal Buzzfeed.  Da haute er folgenden Spruch raus: Der Trump habe ja einen „echten Rechtsradikalen“ in seinem Umfeld, „den Bannon“. Sagt der Siggi einfach mal so…

Fast zeitgleich äußerte sich „der Bannon“, also Präsidentenberater Steven Bannon, in Washington über die rechtsradikalen Ausschreitungen wenige Tage vorher in Charlottesville. Die Ku-Klux-Clan-Anhänger, die sich auch „weiße Nationalisten“ nennen, seien „Verlierer“ (Loser), ein Rand-Element, eine „Ansammlung von Clowns“.

Also für mich klingt das nicht allzu sehr nach Sympathie „des Bannon“ für die Rechtsradikalen…

Und dann sagte Gabriel auch noch das: „Wir haben kein Problem mit Linksterrorismus in Deutschland. Den haben wir Gott sei Dank in den 70er-, 80er-Jahren bekämpft. Aber wir haben über 200 Tote von Rechtsterroristen. Und deswegen darf man jetzt auch nicht so tun, als ob wir ein gleichgelagertes Problem hätten. Man darf nie anfangen, die Dinge zu relativieren, sondern muss die Kinder beim Namen nennen.“

Und da hat er recht, der Außenminister und frühere SPD-Chef. Man darf Dinge nicht relativieren – zum Beispiel die Tausende Linksextremisten, die zum G20-Gipfel Teile der Hamburger Innenstadt verwüsteten und mehr als 500 Polizisten verletzten. Und vielleicht sollten wir auch mal anfangen, die Toten islamistischer Terroranschläge und anderer Gewalt, begangen von Flüchtlingen, die hier Schutz und Aufnahme gefunden haben, zu zählen. Erst dann bekommen wir nämlich ein ganzes Bild der Lage in Deutschland….

 

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Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.