Wegen Ramadan: Saudis kündigen Waffenruhe im Jemen an

Polizisten untersuchen die Stelle, an der Raketen eines saudi-arabisch geführten Luftangriffs eingeschlagen sind. Foto: Hani Al-Ansi/dpa

RIAD/SANAA – Das von Saudi-Arabien angeführte Bündnis will von diesem Mittwoch an seine «militärischen Operationen» gegen die Huthi-Rebellen im Jemen vorläufig einstellen.

Man wolle damit «günstige Verhältnisse für erfolgreiche Gespräche und ein förderliches Umfeld für den Heiligen Monat Ramadan erreichen, um Frieden zu schaffen», hieß es in einer Mitteilung der Koalition, die die staatliche Nachrichtenagentur SPA am Dienstag veröffentlichte. Zuvor hatten die UN zu einer Waffenruhe während des muslimischen Fastenmonats Ramadan aufgerufen, der Anfang April beginnt.

Mitte März hatten die Golf-Staaten die Konfliktparteien zu Gesprächen nach Riad eingeladen. Die einwöchigen Beratungen, zu denen der Golf-Kooperationsrat (GCC) rund 500 Teilnehmer eingeladen hat, sollten am 29. März beginnen. Die Huthi-Rebellen lehnten eine Teilnahme ab. Bisherige diplomatische Bemühungen zur Beilegung des Konflikts blieben erfolglos.

Die Huthi-Rebellen hatten 2014 weite Teile des Jemen überrannt, darunter die Hauptstadt Sanaa. Saudi-Arabien führt seit 2015 mit anderen Ländern auf der Seite der international anerkannten Regierung einen Militäreinsatz gegen die Huthis. Das sunnitische Königreich sieht in ihnen einen Verbündeten seines schiitischen Erzfeindes Iran.

Am Freitag hatten die Rebellen Raketen auf das Königreich abgefeuert, die zu einem Brand in einer Ölanlage nahe einer Formel-1-Rennstrecke in Dschidda führten. Die von Saudi-Arabien geführte Koalition reagierte mit Gegenangriffen auf Huthi-Hochburgen in Sanaa und der Hafenstadt Hodeidah. Tags darauf kündigten die Huthis an, die Angriffe auf Saudi-Arabien einzustellen, und boten eine einseitige dreitägige Waffenruhe an.

Bildquelle:

  • Sanaa: dpa

Unterstützen Sie unsere Arbeit mit einer Spende

Jetzt spenden (per PayPal)

Jetzt abonnieren