Warum greift Trump nach Grönland?

Immer noch eine Menge Eis und strategisch wichtig für die USA: Grönland

Zufälle gibt’s…

Donald Trump junior, Sohne des designierten US-Präsidenten, ist gestern mit ein paar Freunden nach Grönland geflogen. Sein Vater sagte dazu auf seiner Onlineplattform „Truth Social“, sein Sohn und die anderen wollten „einige der schönsten Gegenden und Sehenswürdigkeiten“ dort besuchen. Grönland sei ein unglaublicher Ort, und seine Menschen würden enorm profitieren, wenn es ein Teil der USA wäre.

Natürlich, ein rein privater Besuch. Weil Grönland so schön ist. Hat alles nichts mit den Plänen des bald wieder Präsidenten zu tun…

Denn der möchte Grönland gern den Vereinigten Staaten einverleiben, und Kanada gleich mit dazu. Zwar gehört die 2,2 Millionen Quadratkilometer große Insel – die größte der Welt – zu Dänemark, aber Trump ist bekannt dafür, dass er vor ambitionierten Zielen und Deals nicht zurückschreckt.

Grönland gehört zu Dänemark und hat nur etwa 57.000 Einwohner, wenig mehr als Detmold in Lippe. Schon in seiner ersten Amtszeit hatte Trump die Forderung aufgestellt, dass nur spärlich bewohnte aber strategisch enorm wichtige weitgehend autonome Gebiet zu übernehmen. Doch dänische und auch grönländische Behörden wiesen das barsch zurück.

Nun werden die politischen Uhren am 20. Januar wieder auf Null gestellt

Die Kontrolle der USA über Grönland sei „eine absolute Notwendigkeit“, sagte Trump erst zu Jahresbeginn wieder, und er drohte im Falle eines erneuten Scheiterns seiner Initiative sogar mit wirtschaftlichem und militärischem Zwang.

Grund sind einerseits die gewaltigen Rohstoffvorkommen dort, Gas, Öl und seltene Erden, die für die Produktion von Elektroautos und Windkraftanlegen gebraucht werden. Ebenso wichtig sind aber die geostrategischen Gegebenheiten für Trump, die viel befahrene Nordwest-Passage und damit die Verbindung von den USA über Grönland und Island bis nach Großbritannien. Hier wird der Zugang zum Atlantik gesichert, und seit Russland der westlichen Welt insgesamt den noch kalten und „nur“ hybriden Krieg erklärt hat, müssen Amerika und ihre Verbündeten die Welt mit einer anderen Sichtweise betrachten. Dazu gehört auch, dass Peking zuletzt Milliarden in Grönland in den Bergbau investiert hat.

Bildquelle:

  • Grönland: depositphotos

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