Von Heuschnupfen, der NATIONALmannschaft, Christian, Pfingsten…und meinem „Slim-Fit-Body“

Einen schönen guten Morgen Ihnen allen, liebe Leserinnen und Leser!

Draußen regnet es, und wir haben alle Fenster auf, denn es ist Heuschnupfenzeit. Da kann man reactine-Tabletten einwerfen und Vividrin-Augentropfen benutzen, aber nichts ist so herrlich in dieser Zeit, wie ein ordentlicher Schauer, der vorübergehend ein paar Millionen Pollen killt.

Heute gäbe es so viele Themen zu betrachten, dass ich Ihnen einfach mal die Lage am Morgen aus meiner Sicht beschreibe.

Unsere Seite ist wieder stabil, wie Sie sehen, und hurra! Wir leben noch. Dieses Mal war es kein Hackerangriff, sondern es gab Probleme mit der Technik, mit Verknüpfungen, mit Speicherkapazitäten und so weiter und so weiter. Ein IT-Spezialist hat das Ding gerettet, zwei weitere haben eine grundsätzlich neue Lösung angeboten, drei, vier Facebook-Freunde, die vom Fach sind, haben auch ihre Hilfe angeboten. Vielen Dank! Es ist wirklich großartig, wie auch diese Schwarmintelligenz rund um unsere Online-Tageszeitung TheGermanZ funktioniert.

Aber es gilt auch: Wir haben eine Krankheit mal wieder auskuriert, aber das Immunsystem – wenn ich das so sagen darf – ist immer noch nicht in Ordnung. „15.000 musst Du da schon in die Hand nehmen“, sagt mir einer der IT-Spezialisten auf die Frage, was es kostet, das System stabil zu halten gegen alle Widrigkeiten. Diese 15.000 stehen nirgendwo in meinem Budgetplan…bisher. Also weiter betteln um Spenden und Abos und Werbeaufträge und neue Gesellschafter (ab 5000).

Ich bin ja ein leidenschaftlicher Fußball-Fan, wie Sie wissen. O.k., ich schlafe definitiv nicht in blau-weißer Bettwäsche mit Vereinslogo, dafür bin ich echt zu alt. Aber ich gehe mit meinem Verein durch dick und dünn, jetzt seit immerhin schon 49 Jahren. Und durchgehend – bis auf die vergangenen drei Jammerjahre – war ich immer begeistert, wenn Deutschlands Nationalmannschaft bei irgendeiner EM oder WM auflief. Bis das begann mit der Politisierung, mit der linkswoken Volksbeglückung, die man uns überstülpen will in allen Lebensbereichen. Die Umfirmierung der deutschen Fußball-Nationalmannschaft zu „Die Mannschaft“ war schon dermaßen blöde und verstärkte im Ausland den Eindruck, dass die Deutschen wohl nicht mehr alle Tassen im Schrank haben.

Der absolute Tiefpunkt war zuletzt bei der EM der Umgang mit unseren ungarischen Gästen mit dem demonstrativ in den Regenbogenfarben der Schwulenbewegung erleuchtetem Stadion in München, als die ungarische Nationalmannschaft da spielte. Angeblich ein Zeichen für Toleranz, war es in Wirklichkeit eine Unverschämtheit gegenüber der ungarischen Mannschaft und dem ungarischen Volk, das so freundlich gegenüber uns Deutschen ist, wie kaum ein anderes in Europa. Ich konnte mich anlässlich der verdienten Wiederwahl von Viktor Orban am Wahlabend in Budapest im April persönlich davon überzeugen. Politik im Stadion – das hat da nichts zu suchen. Punkt! Sehen Sie anders? Na gut, dann vielleicht bei der WM in Katar auch Regenbogenfarben leuchten lassen, in einem Land, wo Homosexualität mit Gefängnis bestraft wird. Oder vielleicht mal die Münchner Allianzarena dunkel lassen vor dem Spiel in Trauer über die 100.000 jedes Jahr in Deutschland abgetriebenen Kinder. Da wäre aber was los bei Anne Will.

Jetzt jedenfalls, und das ist die gute Nachricht, ist Hansi Flick in den Medien wieder Bundestrainer (statt Teamchef) der Deutschen Fußballnationalmannschaft! Gut so. Am Dienstag gegen England sitze ich wieder vor der Glotze. Versprochen! Geht ja um Deutschland.

Mein Freund Christian hat gestern eine phantastische Frau in Hamburg geheiratet. Ich war innerhalb von drei Wochen schon das zweite Mal wieder auf einer Hochzeit, und ich freue mich aus ganzem Herzen, wenn ich diese glücklichen Augen der Brautleute sehe. So auch gestern natürlich. Christian und ich kennen uns noch gar nicht so lange, vielleicht knapp sechs Jahre. Aber das ist ein Mann, den man trifft und auf Anhieb denkt: Guter Typ!

Als der erste Start von TheGermanZ im Jahr 2017 nicht rund lief und ich beschloss, das Projekt erstmal auf Eis zu legen, schrieb er mir – persönlich damals noch unbekannt – im Facebook-Chat: „Herr Kelle, ich teile nicht alle ihrer Meinungen, aber ich finde es mutig, dass Sie versuchen, gegen alle Wiederstände eine bürgerliche Online-Tageszeitung zu betreiben.“ Ein paar Wochen später trafen wir uns dann in seiner Bibliothek bei kalifornischem Merlot und Havanna-Zigarren zu einem langen Gespräch unter anderem über den Mythos der Kreuzritter. Aber das ist eine andere Geschichte. Jedenfalls haben sich gestern wieder zwei tolle Menschen getraut. Eine strahlende Braut – Kind ist unterwegs – und ein überglücklicher und stolzer Bräutigam – so soll es sein. Als ich in der langen Reihe der Gratulanten dran war, beglückwünschte ich die Braut von ganzem Herzen und umarmte dann Christian und raunte ihm dabei ins Ohr: „Du bist mein Held!“ Und das ist er auch.

Im Übrigen: Auch ich hatte gestern Grund, stolz zu sein. Zur festlichen Garderobe hatte ist meine Weste angezogen, die ich vor 21 Jahren bei unserer eigenen Hochzeit getragen hatte. Und, was soll ich sagen? Sie passt immer noch perfekt.

Heute ist übrigens Pfingstsonntag, falls Sie es nicht bemerkt haben sollten. Nur noch ungefähr jeder fünfte Deutsche weiß Umfragen zufolge heute noch, was das eigentlich für ein Fest ist. Nein, das mit den bunten Eiern im Garten, das ist etwas anders, liebe Kinder…und Erwachsene. Allen, die es noch wissen, wünsche ich einen gesegneten Pfingsttag! Auch wenn es regnet.

Mit herzlichen Grüßen,

Ihr Klaus Kelle

P.S.: TheGermanZ braucht echt gerade Geld. Wenn Sie welches haben – tun Sie etwas Gutes! Abo oder Spende wäre schön. Sie wissen schon: DE06 3305 0000 0000 3447 13. Vielen Dank!

Unterstützen Sie unsere Arbeit mit einer Spende

Jetzt spenden (per PayPal)

Jetzt abonnieren

Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.