UPDATE Der Angriff auf AfD-Chef Chrupalla – was wir bisher wissen

AfD-Bundessprecher Tino Chrupalla wird im Krankenhaus behandelt.

von KLAUS KELLE

ESSEN/BERLIN/INGOLSTADT – AfD-Chef Tino Chrupalla hat die Nacht auf einer Intensivstation im Krankenhaus verbracht. Das ist, was wir sicher wissen.

Bei einer Wahlkampfkundgebung in Ingolstadt soll er in irgendeiner Form angegriffen worden sein. Chrupalla sei „ansprechbar“, teilte sein Büro mit. Und: Er sei „den Umständen entsprechend“ stabil.

Aber was sind die, diese „Umstände“?

Die Polizei bestätigte inzwischen, dass der AfD-Politiker während einer Wahlveranstaltung abbrechen musste, medizinisch versorgt und dann ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Eine sichtbare Verletzung sei zu dem Zeitpunkt nicht erkennbar gewesen. Die Kripo ermittelt.

„Die Lage ist ernster als gedacht. Tino Chrupalla ist immer noch im Krankenhaus, ist nicht ansprechbar. Es hat ihn wohl wirklich jemand gestochen und etwas gespritzt!“

Das hört sich ganz anders an, was der AfD-Bundestagsabgeordnete Peter Bystron gegenüber reitschuster.de sagt. Und dort wird auch dessen sächsischer Bundestags-Kollege Thomas Dietz zitiert: „Sein Zustand ist ernst“,

Reitschuster sprach gestern mit zwei Augenzeugen

Danach hätten sich zwei junge Männer am Rande der Wahlkampfveranstaltung Chrupalla genähert und um ein gemeinsames Selfie gebeten. Kurz darauf habe Chrupalla am Boden gelegen, die Polizei nahm die beiden Männer fest, durchsuchte sie „bis auf die Unterhosen“ und – na, klar – ließen sie laufen.

In der AfD wird erzählt, Chrupalla habe bei dem Angriff eine Injektion in den Oberarm bekommen mit einer „unbekannten Substanz“. Dafür gibt es allerdings bisher keine Bestätigung seitens der Polizei oder des Bundeskriminalamtes (BKA).

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Zyniker in den Internet-Netzwerken lästern, das Ganze sei nur eine „Wahlkampf-Show“, würde der AfD bei den Landtagswahlen am Sonntag in Bayern und Hessen weitere Stimmen verschaffen, so wie Alice Weidel, die mit ihrer Familie wegen einer Gefährdungslage gerade an einen „sicheren Ort“ gebracht worden sei. Auch eine Geschichte, die das BKA, so wie erzählt wird, nicht bestätigen will.

Wir dürfen gespannt sein, was da jetzt noch kommt an Informationen.

Und wir werden Sie natürlich über alles aktuell informiert halten. Denn auch hier versagt der mediale Mainstream auf eine schändliche Art und Weise, die einem am System der freien Presse mehr als zweifeln lässt.

In der BILD, weiter die lesestärkste Tageszeitung in Deutschland, ist der Anschlag auf Chrupalla auf dem Titel der Online-Ausgabe das 16. Thema. Davor wird über die weltweite „Penis-Karte“, daneben über ein Model und seine Tattoos und darunter über die britische Königin Camilla und ihren Marihuana-Verbrauch berichtet.

Können Sie sich vorstellen, wie der BILD-Titel heute aussähe, wenn es einen solchen Angriff mit anschließender Nacht auf einer Intensivstation gegen Frau Lang, Herrn Lindner oder Frau Esken gegeben hätte? Da stünde gar nichts anderes mehr auf der Seite 1….

Bildquelle:

  • Tino_Chrupalla_2: afd

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Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.