von KLAUS KELLE
Gestern Abend war ich zusammen mit zwei anderen bekannten Publizisten, die – wie ich übrigens auch – ganz normale nette Kollegen sind, einen feinen Humor haben und sich gelegentlich vom linksgrünen Mainstream als „Rechtspopulisten“ anpöbeln lassen müssen. Das tat unserer guten Laune bei Spaghetti und Grauburgunder keinen Abbruch, zumal ich Leute kenne, die sich bei zufälligen Zusammentreffen mit „na, Du alter Rechtspopulist“ begrüßen. Und einmal war ich bei einer katholischen Veranstaltung, wo ich zwei Opus Dei-Mitglieder traf, die sich umarmten und gegenseitig mit „Guten Abend, Du Fundamentalist“ begrüßten. Irgendwie hat die Kategorisierung Andersdenkender und der Versuch des Ausgrenzens anderer Meinungen – sagen wir – ein wenig an Schrecken verloren.
Wir diskutierten natürlich über die Bundestagswahl am kommenden Sonntag und was wohl passieren kann, wenn man das Volk entscheiden lässt. Wir alle hatten jedenfalls den Eindruck, dass unser Land am Montag ein anderes sein wird.