Unbedingt den „Kontakt zu Wasser meiden“!

Liebe Leserinnen und Leser,

es braucht eine Weile, bis ich mal wütend werde. Und meistens geht es dann um etwas Persönliches, einen ernsten Streit in der Familie, oder wenn Frau Merkel die Grenzen für jeden öffnet, was sie ja jetzt wenigstens nicht mehr kann. Und im Übrigen sind die Grenzen ja nach wie vor ziemlich offen, wie man hört…

Aber die Nachrichten, dass in Gewässern in Brandenburg Tausende tote Fische treiben und die behördlichen Warnungen, die Bürger sollten unbedingt den „Kontakt zu Wasser meiden“, das macht mich richtig wütend. Denn der Grund für all das ist eben nicht, dass zu wenig Sauerstoff in der Oder sein könnte, wie Grün_*Innen ganz automatisch vermuteten, sondern eine massive Belastung des Wassers mit Quecksilber. Oder mit meinen Worten: Irgendein Industrieunternehmen leitet Quecksilber und andere Schadstoffe in die Oder, von wo aus sich der Dreck verbreitet. Und dass ein Unternehmen so etwas macht, ist ein Verbrechen, egal, ob es ein polnisches oder ein deutsches ist. Denn früher gab es natürlich auch Fälle solcher Art in Deutschland.

Das Problem ist, dass ganz offenbar die Meldekette zwischen Polen und Deutschland nicht funktioniert. Wahrscheinlich sind sie in Brüssel bei der Erstellung der neuen EU-Genderrichtlinien noch nicht so weit gekommen, dass sie sich um solche Lappalien wie die Gesundheit der Bevölkerung in Europa kümmern konnten.

Sie suchen jetzt den Verursacher dieses Umweltverbrechens, anders kann ich es nicht nennen. Und ich bin sicher, sie werden ihn (oder sie?) finden, Hubschrauber und Drohnen fliegen den Flusslauf bereits mit Spezialkameras ab. Irgendwann kriegen sie die immer. Aber wenn sie das Unternehmen haben und den Verantwortlichen, dann reicht eine Geldstrafe nicht oder das Neueinsetzen von Fischen ins wieder saubere Wasser.

Wer die Gesundheit der Bevölkerung aus Gründen der Gewinnmaximierung so gefährdet, der gehört in eine Zelle. Quecksilber in die Lebensadern der Bevölkerung leiten – das ist kein Kavaliersdelikt.

Mit besorgten Grüßen,

Ihr Klaus Kelle

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Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.