UN-Generalsekretär trifft Putin und Selenskyj

ARCHIV - UN-Generalsekretär António Guterres will nach Moskau und in die Ukraine reisen. Foto: John Minchillo/AP/dpa

MOSKAU/NEW YORK – Rund zwei Monate nach der russischen Invasion in die Ukraine wird UN-Generalsekretär António Guterres kommende Woche Russland und die Ukraine besuchen.

Nach einem Empfang durch Russlands Präsident Wladimir Putin am Dienstag in Moskau wird Guterres in die Ukraine weiterreisen und dort am Donnerstag unter anderem Präsident Wolodymyr Selenskyj treffen, wie die Vereinten Nationen in New York mitteilten. Es sind jeweils auch Arbeitstreffen mit den beiden Außenministern Sergej Lawrow und Dmytro Kuleba geplant. Der UN-Chef hatte zuvor um die Treffen gebeten, um im Ringen um eine Waffenruhe in dem Konflikt zu vermitteln.

Aktivere Rolle von Guterres gefordert

Zuvor hatte Guterres Briefe an die UN-Vertretungen Russlands und der Ukraine geschickt und darum gebeten, ihn in den Hauptstädten der Länder zu empfangen. Es müssten «dringende Schritte» zur Herstellung von Frieden in der Ukraine herbeigeführt werden. Der UN-Chef hatte zuletzt mehrfach eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg gefordert. Es gab zunächst keine Informationen darüber, ob Guterres lediglich nach Kiew reist oder auch in andere Landesteile.

Die Vereinten Nationen wollten den Vorstoß des Generalsekretärs zunächst nicht als offiziellen Mediationsversuch darstellen. Er folgte jedoch auf immer lauter werdende Rufe aus dem UN-Apparat nach einer aktiveren Rolle von Guterres in dem Konflikt. Zuletzt hatte ein Brief von ehemaligen hochrangigen UN-Mitarbeitern den Druck erhöht. Sie forderten Guterres darin auf, stärker an einer politischen Lösung zu arbeiten und sehen die Daseinsberechtigung der Vereinten Nationen in Gefahr. Die Reise nach Moskau dürfte eine der wichtigsten in Guterres‘ Zeit als UN-Generalsekretär werden.

Bildquelle:

  • Antonio Guterres: dpa

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Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.