Überwachung immer dramatischer: Facebook-Nutzer können Beiträge bei „Oversight Board“ melden

ARCHIV - Nutzer von Facebook und der Konzerntochter Instagram können jetzt auch das unabhängige Aufsichtsgremium Oversight Board einschalten, wenn sich die Plattformen weigern, von ihnen gemeldete Beiträge zu löschen. Foto: Uli Deck/dpa

MENLO PARK – Nutzer von Facebook und der Konzerntochter Instagram können jetzt auch das unabhängige Aufsichtsgremium Oversight Board einschalten, wenn sich die Plattformen weigern, von ihnen gemeldete Beiträge zu löschen.

Bisher konnten sie es nur einschalten, um aus ihrer Sicht zu Unrecht gesperrte Inhalte wiederherzustellen. Damit erweitert Facebook die Kompetenzen des unabhängigen Aufsichtsgremiums, das Entscheidungen des Online-Netzwerks zum Umgang mit einzelnen Inhalten und Nutzern umkehren kann.

Das Verfahren werde in den kommenden Wochen für alle Nutzer verfügbar, kündigte das Oversight Board am Dienstag an. Wer beim Online-Netzwerk selbst alle Einspruchsmöglichkeiten ausschöpft, bekommt eine Referenz-Nummer, mit der er sich an das Aufsichtsgremium wenden kann. Beschwerden zu Beiträgen, die gleich von mehreren Nutzern gemeldet wurden, werden in einer Akte gebündelt.

Das Gremium hatte nach der Gründung im vergangenen Jahr in einer ersten Serie von Entscheidungen im Januar die Sperrung von vier Beiträgen durch das Online-Netzwerk rückgängig gemacht. Nur in einem der fünf veröffentlichten Fälle schlossen sich die Experten der Ansicht von Facebooks Inhalte-Prüfern an. In zwei weiteren Beschlüssen wurden in Februar und April eine Facebook-Entscheidung bestätigt und eine rückgängig gemacht. Das Oversight Board nimmt vor allem Fälle an, die von grundsätzlicher Bedeutung sein können.

Entscheidungen des Gremiums sind bindend für das Unternehmen und können auch nicht von Gründer und Chef Mark Zuckerberg überstimmt werden. Facebook geriet zuletzt verstärkt in die Aufmerksamkeit, weil es die dauerhafte Sperrung des Facebook-Accounts des amerikanischen Ex-Präsidenten Donald Trump überprüfen soll.

Bildquelle:

  • Facebook: dpa

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