Trump und Selenskyj sind wieder Freunde: Passiert das alles wirklich gerade?

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser!

Geben Sie es zu: Ob man ihn mag oder nicht – Donald Trump fasziniert uns alle. Und wie in seiner ersten Amtszeit zwischen 2017 und 2021 bin ich gespannt, ob sein Konzept der maximalen Disruption erneut Erfolg haben wird.

Die – wie ich finde – ungebührliche Behandlung des Gastes aus Kiew, der sogar aus dem Weißen Haus verwiesen wurde mit dem Hinweis, er könne ja wiederkommen, wenn er Frieden wolle, hat Wirkung gezeigt.

Einen Tag später das Einfrieren von einer Milliarde US-Dollar Waffenhilfe für die verzweifelt ums Überleben kämpfende Ukraine.

Einen Tag danach schreibt Wolodymyr Selenskyj einen Brief an Trump, erklärt, natürlich werde er das von den Vereinigten Staaten geforderte Rohstoffabkommen unterschreiben, und „unter der starken Führung von Donald Trump daran arbeiten, einen dauerhaften Frieden zu erreichen“.

In seiner State of the Union-Rede vergangene Nacht zitierte Trump vor den Abgeordneten und Senatoren genüsslich diese Abschnitte aus Selenskyjs Brief, der zuvor auch öffentlich auf der Musk-Plattform Twitter Demutsgesten nach Washington gesendet hat.

Was soll er denn auch machen, der Herr Selenskyj?

Das Überleben der Ukraine hängt maßgeblich von den Amerikanern ab. Europa hat den Willen, einzuspringen, aber keine ausreichenden militärischen Kapazitäten, um effektiv und dauerhaft zu helfen. Wenn die neuen EU-Pläne greifen, könnte sich das in einigen Jahren ändern, aber jetzt aus dem Stand? No way!

Trump sagte vergangene Nacht noch, seine Regierung führe derzeit „ernsthafte Gespräche mit Moskau“ und habe „starke Signale“ erhalten, dass auch Russland bereit sei, Frieden zu schließen. „Wäre das nicht schön?“, schob Trump nach. „Es ist an der Zeit, diesen Wahnsinn zu beenden. Es ist an der Zeit, das Töten zu beenden. Es ist an der Zeit, den sinnlosen Krieg zu beenden.“ Dazu sei es nötig, mit beiden Seiten zu reden.

Wer würde dem Präsidenten da widersprechen?

Nebenbei bekräftige Trump in seiner Rede noch, die USA würden Grönland „übernehmen“: „Wir brauchen Grönland für die nationale Sicherheit und sogar für die internationale Sicherheit, und wir arbeiten mit allen Beteiligten zusammen, um zu versuchen, es zu bekommen“, sagte der Republikaner über die zum Königreich Dänemark gehörende Insel. „Ich denke, wir werden es so oder so bekommen, wir werden es bekommen.“ Zwar lebten dort nur sehr wenige Menschen, aber Grönland sei ein „sehr großes Stück Land und sehr, sehr wichtig für die militärische Sicherheit“.

Na dann, langweilig wird es nicht mit dem Mann….

Mit herzlichen Grüßen

Klaus Kelle

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