Trump Reloaded: „From the Desk of Donald J. Trump“ – eine neue Plattform gegen Twitter

Der frühere US-Präsident Donald gibt nicht auf. Foto: Pablo Martinez Monsivais

von DIETRICH KANTEL

PALM BEACH – Auf Twitter gesperrt? Ein Donald Trump nimmt so etwas nicht tatenlos hin. Von seinem Luxus-Anwesen „Mar-a-Lago“ in Palm Beach/Florida hat der Ex-Präsident jetzt seine eigene Online-Plattform gestartet. Sein eigenes Twitter sozusagen und er hat das – ähnlich seinem ehemaligen Lieblingsnachrichtendienst – auch twittermäßig gestalten lassen: „From the Desk of Donald J. Trump“ befindet sich auf seiner Homepage, mit der er im Wahlkampf hauptsächlich um Spenden geworben hatte.

Es war still geworden um Donald J. Trump, seit Twitter ihn beständig wegen des Vorwurfes der Verbreitung von Fake-News und Pöbeleien gesperrt hatte. 88 Millionen Follower hatte der Ex-Präsident dort zuletzt. Als „Ein Fanal der Freiheit“ bezeichnet er seinen eigenen Nachrichtendienst, welcher nun „in einer Zeit des Schweigens und Lügens“ erscheine.

Seit seinem Abschied aus dem Weißen Haus hatte Trump sich in seinem Luxus-Golf-Resort in Florida nahezu verbarrikadiert. Nach New York in seinen Trump-Tower traut er sich derzeit offenbar nicht zurück, seit das FBI die Büro- und Privaträume seines Anwaltes Rudy Giuliani durchsucht und dessen Handy sowie Akten im Zusammenhang mit der Ukraine-Affäre beschlagnahmt hat. Nachdem Untersuchungen gegen den Anwalt und Trump während der Präsidentschaft blockiert worden waren, ermittelt die New Yorker Staatsanwaltschaft nunmehr erneut. Offensichtlich gegen beide. In New Yorker Anwaltskreisen wurde die Vermutung geäußert, dass Giuliani „auspacken“ werde, um seine eigene Haut zu retten. Dem Ex-Bürgermeister von New York wird vorgeworfen gegen Lobby-Gesetze verstoßen und eine zentrale Rolle bei Trumps Versuch gespielt zu haben, die ukrainische Regierung zu Ermittlungen gegen seinen Herausforderer Biden zu nötigen.

Während Trumps Privatjet, eine Boeing 757, mangels Kaufinteressenten auf einem Abstellplatz vor sich hin gammelt, die Deutsche Bank als letzter maßgeblicher Kreditgeber nach den Wahlen im vergangenen November erklärt hatte, die Geschäftsbeziehungen mit dem Ex-Präsidenten „nicht fortzusetzen“ und er selber in Palm Beach weitgehend verstummt war, wurde intensiv spekuliert, welche zukünftigen Ambitionen der 74-Jährige verfolgen würde.

Gewährsleute aus dem Polit-Zirkus in Washington D.C. äußerten gegenüber TheGermanZ heute in Telefonschaltungen die Vermutung, dass der neue Online-Auftritt von Trump bereits der Startschuss für seine neue Kampagne zum Wiedereinzug in das Weiße Haus sei. Dabei sei jedoch unklar, ob Trump versuchen werde, wieder als Kandidat der Republikaner antreten zu können oder ob er als Unabhängiger „marschieren werde“.

Youtube, wo Trump seit dem Sturm seiner Anhänger auf das Capitol ebenfalls gesperrt ist, will am heutigen Mittwoch gegen 15 Uhr unserer Zeit erklären, ob der Ex-Präsident dort wieder frei geschaltet wird. Das Oversight Board von Youtube mache die Entscheidung von der eigenen Bewertung abhängig, ob von Trump erneut Gewalt ausgehen könne.

Bildquelle:

  • Donald Trump: dpa

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