von JAN MIES
ISTANBUL – Der FC Bayern gegen Robert Lewandowskis FC Barcelona, Borussia Dortmund gegen Erling Haaland und Manchester City! Die Auslosung der Gruppenphase der Champions League in Istanbul hat dem deutschen Fußball-Meister und dessen Vize brisante Wiedersehen in Knallergruppen beschert.
RB Leipzig muss zudem gegen Titelverteidiger Real Madrid bestehen, Neuling Eintracht Frankfurt gegen Tottenham Hotspur um Stürmerstar Harry Kane. Und Bayer Leverkusen bekam unter anderem die äußert unangenehme Aufgabe Atlético Madrid zugelost.
«Es werden spannende Spiele»
Bayern-Chef Oliver Kahn nahm das Barcelona-Los für die Gruppe C im Auditorium des Haliç Congress Center mit einem Lächeln zur Kenntnis. Lewandowski hatte München nach einem Wechsel-Theater im Sommer Richtung Barcelona verlassen, mit den Bayern hatte der Pole alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. «Da haben wir vorher im Büro schon Späßchen gemacht. Solche Geschichten schreibt nur der Fußball», sagte Sportvorstand Hasan Salihamidzic. «Barcelona hat sich auch verstärkt. Es werden spannende Spiele.»
Bayern-Angreifer Thomas Müller, der in acht gemeinsamen Münchner Jahren Lewandowski viele Tore aufgelegt hatte, sprach von einer «tollen Story, dass wir gleich auf den FC Barcelona mit Robert Lewandowski treffen». Für Trainer Julian Nagelsmann ist ebenfalls «die Geschichte mit Lewy natürlich schon vorgeschrieben».
Weitere Bayern-Gegner sind das große Inter Mailand und Außenseiter Viktoria Pilsen. «Wir müssen schon aufpassen, mit Barcelona und Inter haben wir zwei Mannschaften, die richtig stark sind», sagte Salihamidzic. «Natürlich sind wir gegen Pilsen Favorit. Das ist keine einfache Gruppe. Unsere Jungs müssen Vollgas geben.»
«Manchester City ist natürlich ein Brett»
Das BVB-Los musste während der Ziehung anhand der Regularien in die Man-City-Gruppe G gezogen werden. Haaland hatte Dortmund im Sommer für 75 Millionen Euro zum Club von Pep Guardiola verlassen. Weitere Gruppengegner des deutschen Vizemeisters sind der FC Sevilla und der FC Kopenhagen. «Manchester City ist in der Champions League natürlich ein Brett», sagte BVB-Kapitän Marco Reus. «Wir freuen uns genauso drauf wie auf das Wiedersehen mit Erling Haaland.»
In der Gruppe D bekam Europa-League-Sieger Frankfurt auch Sporting Lissabon und Olympique Marseille zugelost. «Wir sind in eine sportlich reizvolle und hochattraktive Gruppe gelost worden», sagte Frankfurts Sportvorstand Markus Krösche und betonte: «Unser Ziel ist trotz der Stärke der Gegner die Qualifikation für das Achtelfinale.»
Die Leipziger spielen in Gruppe F außerdem in politisch emotionalen Spielen gegen das ukrainische Team Schachtjor Donezk sowie gegen Celtic Glasgow. «Wir freuen uns gemeinsam mit unseren Fans auf magische Nächte», sagte RB-Chef Oliver Mintzlaff. «Unser Ziel ist es, europäisch zu überwintern – am liebsten natürlich zum dritten Mal in der Königsklasse.»
Leverkusen muss zudem gegen den FC Porto und Club Brügge ran. «Atlético Madrid – das ist immer eine besondere Atmosphäre», sagte Simon Rolfes, Bayers Geschäftsführer Sport. «Ich selbst habe mein letztes Champions-League-Spiel noch im alten Stadion in Madrid gemacht. Alle Teams haben eine unterschiedliche Art Fußball zu spielen. Daher freue ich mich auf die Partien und glaube, dass da was möglich ist.
Komplette Vorrunde bis Anfang November
Auch die drei deutschen Trainer Jürgen Klopp, Thomas Tuchel und Roger Schmidt müssen schwierige Aufgaben lösen. Klopp trifft mit dem FC Liverpool auf Ajax Amsterdam, den SSC Neapel und die Glasgow Rangers, Tuchel mit dem FC Chelsea auf AC Mailand, RB Salzburg und Dinamo Zagreb. Schmidt bekommt es als Trainer von Benfica Lissabon mit dem Starensemble von Paris Saint-Germain, Juventus Turin und Maccabi Haifa zu tun.
Wegen der WM Ende des Jahres wird die komplette Vorrunde bis Anfang November gespielt. «Wir werden in dieser Saison alle Spieler im Kader brauchen, alle in Topverfassung brauchen, weil wir extrem viele Spiele haben», hatte Bayern-Vorstandschef Oliver Kahn bereits gesagt. Der erste Gruppenspieltag ist für den 6. und 7. September angesetzt, der letzte für den 1. und 2. November.
Im neuen Jahr folgen im Februar und März die Achtelfinalpartien, im April die Spiele im Viertelfinale. Nach dem Halbfinale bis Mitte Mai steigt am 10. Juni das Finale – wieder in Istanbul.
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- Auslosung: dpa