Mossul – Gut drei Jahre nach der Einnahme von Mossul hat die Terrormiliz Islamischer Staat ihre letzte Hochburg im Irak wieder verloren. Nach monatelangen Kämpfen erklärte Iraks Regierungschef Haidar al-Abadi die Stadt am Montagabend offiziell für befreit.
US-Präsident Donald Trump gratulierte der irakischen Regierung zur Befreiung. Auch UN-Generalsekretär António Guterres begrüßte den Sieg der irakischen Armee. Menschenrechtler warnten, dennoch sei das Leiden der Zivilisten noch lange nicht beendet. Die Vereinten Nationen (UN) erklärten, noch immer seien rund 700 000 Menschen aus Mossul vertrieben und bräuchten Hilfe.
In einer Fernsehansprache sagte Al-Abadi, Regierungstruppen hätten die Stadt vollständig eingenommen. «Aus dem Herzen Mossuls geben wir den Sieg bekannt», sagte er. Bereits am Sonntag hatte Al-Abadi den Irakern zu einem «großen Sieg» in Mossul gratuliert. Dennoch gingen die Kämpfe gegen die Dschihadisten noch weiter. Die IS-Kämpfer hielten zum Schluss nur noch kleine Gebiete am Fluss Tigris. Der IS war im Juni 2014 überraschend in Mossul eingefallen und hatte die Millionenmetropole innerhalb kürzester Zeit überrannt.
Trump erklärte in einer Mitteilung, der Sieg zeige, dass die Tage des IS gezählt seien. Guterres teilte mit, er würdige «Mut, Entschlossenheit und Durchhaltevermögen» der Menschen im Irak und ihrer Regierung. Beim Wiederaufbau der irakischen Stadt stünden die Vereinten Nationen dem Land zur Seite.
Bei den Gefechten um Mossul wurden den UN zufolge mehr als 900 000 Menschen aus der Stadt vertrieben. Um die 200 000 von ihnen konnten zurückkehren. Die humanitäre Krise sei noch nicht vorbei, sagte die UN-Koordinatorin für humanitäre Fragen im Irak, Lise Grande. Von 54 Stadtteilen in Mossul seien 15 stark und 23 mäßig zerstört.
Die Terrormiliz ist nun im Irak militärisch weitgehend geschlagen. Experten rechnen damit, dass sich die IS-Anhänger in die großen Wüstengebiete im Westen des Iraks zurückziehen und dort Guerilla-Angriffe planen. Zudem ist die Miliz noch immer in der Lage zu Attentaten.
Auch im benachbarten Bürgerkriegsland Syrien steht die Terrormiliz unter Druck. Dort ist eine von Kurden angeführte Allianz bis in die nordsyrische IS-Hochburg Al-Rakka vorgerückt.
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- Mossul: dpa