RIAD – Unter strengen Corona-Auflagen haben Tausende Pilger die muslimische Wallfahrt Hadsch in Saudi-Arabien begonnen. Rund 36.000 Menschen reisten dem Nachrichtensender Al-Akhbarija zufolge nach Mekka, Tausende weitere sollten noch im Laufe des Sonntags folgen.
Insgesamt sind 60.000 in Saudi-Arabien lebende Pilger zugelassen. Das ist nur ein Bruchteil der mehr als zwei Millionen, die sonst an der Pilgerfahrt teilnehmen. Der Hadsch ist normalerweise die größte Versammlung von Muslimen weltweit.
Im Hof der Großen Moschee von Mekka zeigte sich am Sonntag wie schon im Vorjahr ein unübliches Bild. Die Pilger umrundeten dort das als Kaaba bekannte, würfelförmige Gebäude mit großem Abstand zueinander. Laut Vorschrift müssen sie auch einen Mundschutz tragen. Markierungen am Boden gaben ihnen den Weg vor. Normalerweise herrscht im Hof der Moschee sehr großer Andrang, der in den Tagen der Pilgerfahrt noch zunimmt.
Um eine weitere Ausbreitung der Pandemie zu verhindern, sind nur geimpfte Teilnehmer zugelassen, die zudem zwischen 18 und 65 Jahre alt sein müssen. In Saudi-Arabien wurden bisher 507.000 Infektionen mit dem Coronavirus und 8000 Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 gemeldet. Zehn Prozent der Bevölkerung des Königreichs sind laut der Statistik-Website Our World In Data vollständig gegen das Virus geimpft, weitere 43 Prozent haben eine erste Dosis erhalten.
Für gläubige Muslime zählt die Wallfahrt zu den fünf Grundpflichten. Jeder fromme Muslim, der gesund ist und es sich leisten kann, sollte einmal im Leben nach Mekka pilgern. Für die weite Anreise aus Asien, Afrika oder anderen Teilen der Welt sparen viele von ihnen Jahre. Die Wallfahrt, die auch durch Reisebüros und Touranbieter organisiert wird, kann einen Pilger schnell mehrere Tausend Dollar kosten.
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- Hadsch-Pilgerfahrt: dpa