München – Der Streit um eine Deckelung des Bierpreises auf dem Oktoberfest in München hat eine neue Eskalationsstufe erreicht. Der Wiesn-Chef und zweite Bürgermeister Josef Schmid (CSU) sagte ein für Mittwoch geplantes Gespräch mit den Wirten ab.
Anlass waren Äußerungen von Wirtesprecher Toni Roiderer in der Münchner «Abendzeitung». Unter anderem hatte Roiderer darin dem Wirtschaftsreferenten vorgeworfen, «despotisch» zu sein.
«Als Leiter des Referats für Arbeit und Wirtschaft geht es mir vor allem darum, eine sachliche und ernste Diskussion zur Reform des Münchner Oktoberfestes zu führen», teilte Schmid mit. «Mit persönlichen Angriffen auf mich als Repräsentant der Landeshauptstadt München hat der Wirtesprecher diese Basis verlassen.»
Besonders schürte offenbar den Zwist an, dass Roiderer den Wiesn-Chef dem Bericht zufolge einen «Komiker» nannte. Roiderer sagte auf Anfrage, er distanziere sich von dieser Äußerung. Die Zeitung teilte jedoch mit, sie bleibe bei ihrer Darstellung.
Roiderer betonte, die Wirte suchten weiter das Gespräch, um eine Lösung zu finden, «wie wir aus dieser Sackgasse herauskommen». Umstritten ist nicht nur der Maßpreis, den Schmid für drei Jahre bei 10,70 Euro deckeln will, dem Höchstpreis des Vorjahres. Der Wiesn-Chef hat ein ganzes Maßnahmenpaket vorgelegt.
Insbesondere will er die Wirte künftig anstatt mit einer Platzmiete mit einer Umsatzpacht zur Kasse bitten. Davon erhofft er sich Mehreinnahmen in Millionenhöhe, mit denen er wiederum die zusätzlichen Ausgaben der Stadt für Sicherheitsmaßnahmen wegen der Terrorgefahr finanzieren möchte. Um den Wirten entgegenzukommen, hat Schmid vorgeschlagen, die Wiesn um einen Tag zu verlängern. Der Wirtschaftsausschuss will im Mai über die Pläne entscheiden.
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- Münchner Oktoberfest: dpa