Stierkampf spaltet Frankreich – Verbotsantrag im Parlament

Die Statue des französischen Matadors Christian Montcouquiol, bekannt als "Nimeno II", vor den Arena in Nîmes. Foto: Pascal Guyot/AFP/dpa

PARIS – Im Süden Frankreichs haben Stierkämpfe eine lange Tradition und viele Anhänger – im Parlament in Paris wird nun ein Vorstoß unternommen, das blutige Brauchtum zu verbieten.

Am kommenden Donnerstag wird über den Antrag beraten, aus dem Tierschutzgesetz eine Ausnahmeregelung für Stierkämpfe zu streichen. Obwohl nach einer Umfrage vom Donnerstag 74 Prozent der Menschen in Frankreich ein solches Verbot wollen, sprachen sich in einer Befragung im Sommer in den Stierkampf-Städten 71 Prozent der Bewohner für den Erhalt der Tradition aus.

Nach einer Beratung im Ausschuss des Parlaments in dieser Woche sieht es nicht danach aus, dass der nach 2013 und 2021 dritte Anlauf für ein Stierkampfverbot Erfolg haben wird. Auf jeden Fall wird im Parlament eine hitzige Debatte von Gegnern und Befürwortern der sogenannten Corrida erwartet, die in der betroffenen Region auch ein Sport- und Wirtschaftsfaktor ist. Am Wochenende planen beide Lager zahlreiche Demonstrationen – in Paris wollen sich die Gegner formieren, in rund einem Dutzend Städte mit Stierkämpfen mobilisieren die Befürworter.

Im französischen Baskenland und in Spanien wird seit Jahren über die Stierkampftradition gestritten. Für viele ist sie Nationalsymbol und Kunst. Gegner des Brauchtums halten das umstrittene Spektakel für brutale Tierquälerei, die die Stiere oft nicht überlebten.

Bildquelle:

  • Stierkampf-Tradition: dpa

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