TIRANA- Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Albanien ermutigt, im Reformprozess zur Aufnahme in die EU weiter voranzugehen.
Er wisse, dass der Weg Albaniens in die Europäische Union anspruchsvoll bleiben werde, sagte er in einer Rede vor dem Parlament in Tirana. «Und ich bitte Sie heute: Arbeiten Sie weiter an der Bekämpfung von Missständen, wo sie noch vorhanden sind, arbeiten Sie weiter am Zurückdrängen der Korruption und der organisierten Kriminalität, führen Sie die Justizreform fort.» Steinmeier sagte dafür die weitere Unterstützung Deutschlands zu.
Er betonte, der Westbalkan-Staat gehe den Weg in die EU unter schwierigen Bedingungen. Der Anstieg der Energiepreise habe auch Albanien hart getroffen. Zuvor habe das Land das Erdbeben von 2019 und der Covid-Pandemie zu verkraften gehabt. Umso bemerkenswerter sei es, wie beharrlich Albanien weiterhin die Anstrengungen für den EU-Beitritt unternehme.
«Und ich sehe in Albanien keine Zweifel an der klaren EU-Orientierung und der festen Verankerung in der Nato», sagte Steinmeier. Auch wenn die EU-Mitgliedschaft noch ausstehe, «hat Albanien sich international längst als reife Demokratie bewährt».
Steinmeier war am Vormittag in der Hauptstadt Tirana eingetroffen. Nach der Begrüßung mit militärischen Ehren führte er ein Gespräch mit Staatspräsident Bajram Begaj. Dieser nannte Deutschland anschließend in einer Pressekonferenz einen «unersetzlichen Partner» und würdigte die «ausgezeichnete Zusammenarbeit».
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- Steinmeier in Albanien: dpa