Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser!
Ich nehme an, unter Ihnen wird es in etwa so viele Klimaforscher wie Virologen geben – nämlich kaum welche. Ich selbst habe ein für Journalisten hilfreiches Halbwissen zu allen möglichen Themen, das ausreicht, um zu berichten, ja sogar, um eine Meinung aufzuschreiben. Aber bei diesen beiden Themen endet das dann auch irgendwo.
Beim Virus stehen sich zwei Teile der Bevölkerung unversöhnlich gegenüber. Die – zweifellos große – Mehrheit sagt: Covid-19 ist hochgefährlich, wir müssen Masken tragen, Abstand halten und uns impfen lassen. Die anderen sagen: Impfen ist Gift, der Körper braucht Herausforderungen, um selbst Abwehrkräfte zu entwickeln und vorhandene zu stärken, und im übrigens reiche es aus, die Hochrisikogruppen zu schützen. Und dann gibt es noch die, die Bill Gates alles zutrauen, aber damit will ich mich hier wirklich nicht ernsthaft beschäftigen.
Nun also die große Flut, all die Schäden, die eingestürzten Gebäude und ganz besonders natürlich die Trauer um 140 Mitbürger, die jetzt tot sind, weil eine Naturgewalt über sie hereingebrochen ist. Ihren Angehörigen, Freunden und Nachbarn gilt mein ehrliches Beileid und mein Gebet an diesem Sonntagmorgen.
Und mein wachsender Unwille gilt den unverdrossenen Anhängern der Klima-Religion, die bereits wieder begonnen haben, ihr trübes Süppchen anzurühren, während Feuerwehr, THW, Bundeswehr und viele, viele freiwillige Helfer hart daran arbeiten, den Schutt wegzuräumen und die Menschen, die ihr Heim und manche ihre gesamte Existenz verloren haben, zu versorgen und ihnen wieder auf die Beine zu helfen.
Sind der stundenlange Dauerregen, sind die Überflutungen eine Folge des Klimawandels? Ist das alles passiert, weil ich einen Diesel fahre und früher zu oft Deospray verwendet habe? Mir fehlt die Phantasie, das zu glauben. Der Klimaschutz ist ein Milliardengeschäft, das vielen Ökoaktivisten (Greenpeace, Robin Wood & Co) ein auskömmliches Einkommen sichert. Vereinte Nationen und EU stellen irre Geldmittel zur Verfügung, um das Abschmelzen der Polkappen und das Überleben der Eisbären zu sichern. Klima, Klima, Klima, bis in jede Gemeinde, in jeden Stadtrat in jedes kleine Familienunternehmen. Die Angst, dass das Klima kippen könnte, ist noch allgegenwärtiger als sogar das lächerliche Gendergetue.
Als Nicht-Experte muss ich bekennen, ist neige immer noch zu der Ansicht, dass wir uns mit unserem Wetter/Klima – ja, ich kenne den Unterschied – inmitten absolut normaler Schwankungen befinden. Ich meine, als es vor zwei, drei Jahren ungewöhnlich heiß war und Deutschland tagelang unter Temperaturen von 40 Grad und mehr ächzte, da sagte man uns: das liegt am Klimawandel, dass es so heiß und trocken ist. Nun ist Flutkatastrophe, und man sagt uns, dass es so nass ist, weil das Klima kippt.
Die Sturmflut 1962 in Hamburg – für immer mit dem Krisenmanager und späteren Bundeskanzler Helmut Schmidt verbunden: War das schon Klimakatastrophe? Oder erst das Oderhochwasser 1997? Und wenn es im Mai dieses Jahres in Berlin schneit – ist das dann, weil es immer wärmer wird? Gestern hörte ich im Autoradio mal wieder etwas vom Klimaforscher – ein schöner Beruf – Mojib Latif aus Hamburg, nebenbei Präsident der Deutschen Gesellschaft Club of Rome. Die Gesellschaft sitzt in der Schweiz und bringt internationale Experten zusammen, um sich für eine „nachhaltige Entwicklung“ des Planeten einzusetzen. „Nachhaltig“ ist dabei wichtig, wenn man öffentliche Fördergelder kassieren will.
Mit dem 1972 veröffentlichten Bericht des Club of Rome über die angeblichen „Grenzen des Wachstums“ landeten die Weltretter einen globalen Flop, weil nahezu alle wesentlichen „Prognosen“ totaler Bullshit waren. Trotz Kapitalismus und globaler Wirtschaft läuft der Laden. Trotz schweren Verwerfungen im internationalen Finanzsystems sind Marktwirtschaft und Kapitalismus große Erfolgsmodelle, die viel mehr Menschen ein würdiges Leben ermöglicht haben, als es der Sozialismus jemals können wird. Im Bericht „Die Grenzen des Wachstums“ sagte der Club of Rome voraus, dass die weltweiten Bestände von Aluminium, Kupfer, Gold, Blei, Quecksilber, Molybdän, Erdgas, Öl, Silber, Zinn, Wolfram und Zink vor 2013 erschöpft wären. „Spektakulär falsch“, urteilte ein Autor der Tageszeitung „Die Welt“ 2013 in einer Bestandsaufnahme der apokalyptischen Vorhersagen des Experten-Clubs. Und noch besser, technische Innovationen bringen die Menschheit, uns alle, kontinuierlich voran.
Ich erinnere mich noch an ein Titelbild des Nachrichtenmagazins „Spiegel“ zur Jahrtausendwende, wo der Köner Dom zur Hälfte im Wasser abgesoffen gezeigt wurde – natürlich eine Fotomontage. Im gleichen Heft durfte der gleiche Experte Latif aus Hamburg behaupten, es werde fortan keinen Schnee mehr in unseren Breiten geben. Auch das offensichtlicher Unsinn.
Fassen wir zusammen: Es wird für jeden spürbar wärmer seit einigen Jahren. Ob Hurricans und Tsunamis tatsächlich häufiger vorkommen, wie behauptet wird, kann ich nicht seriös einschätzen, denn vor allen hat sich die mediale globale Vernetzung weiterentwickelt. Gut möglich, dass es früher genauso verheerende Tsunamis in Südostasien gab, von denen aber nicht mit Sondersendungen auf allen Kanälen berichtet wurde. Mit dem Klima ist es wie mit einer Herzerkrankung. Man muss vernünftig sein, man muss das Problem ständig im Auge behalten. Und dann die richtigen Entscheidungen treffen, ungeachtet ideologischer Scheuklappen. Und wenn man saubere und bezahlbare Energie produzieren will, dann muss man halt zwei, drei Kernkraftwerke bauen in Deutschland anstatt die Landschaften um des guten Gewissens willen mit Windrädern zu verhunzen und dann, wenn der Strom knapp wird, Atomenergie aus den Nachbarländern zu kaufen.
Mit herzlichen Grüßen,
Ihr Klaus Kelle