BERLIN – „Der harte Kern“ nennt sich eine rechte Terrorzelle, gegen die die deutschen Sicherheitsbehören am Freitag mit Razzien in sechs Bundesländern vorgegangen ist. Dabei wurden vier mutmaßliche Mitglieder und acht Unterstützer festgenommen. Sie befinden sich inzwischen in Untersuchungshaft.
Die Rechtsterroristen sollen Anschläge auf Politiker, Asylbewerber und Muslime geplant haben, um Chaos auszulösen und die Gesellschaftsordnung Deutschlands ins Wanken zu bringen. Nach Recherchen von SWR, ARD und BILD wurden bei den Durchsuchungen auch scharfe Waffen gefunden. Geplant sei gewesen, Moscheen in kleineren Städten anzugreifen. Bei den Festgenommenen soll es sich um Deutsche im Alter zwischen 30 und 60 Jahren handeln. Die acht „Unterstützer“ hätten sich bereiterklärt, Waffen und Geld zur Vorbereitung dieser Anschläge zu besorgen.
Laut Bundesanwaltschaft habe sich die Gruppe nicht nur in Chats und telefonisch ausgetauscht, sondern auch mehrfach getroffen. Zu solchen Treffen ludt ein polizeibekannter 53-Jähriger aus dem Raum Augsburg ein, unterstützt von einem Tony E. (39) aus Niedersachsen (Landkreis Uelzen). „Der Spiegel“ berichtete, die Verbrechergruppe soll sich mit zehn Personen eine Woche vorher in Minden (Ostwestfalen) getroffen haben. Was sie nicht ahnten: Polizei und Verfassungsschutz waren nah dabei. Die Terror-Gruppe war bereits seit fünf Monaten im Visier der Ermittlungsbehörden.
Die „Welt am Sonntag“ berichtet heute, die Gruppe haben Verbindungen zu den rechtsextremen „Soldiers of Odin“ (SOO) gehabt, die in Skandinavien – besonders Finnland – mehrere Hundert Anhänger haben soll.
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