Scherben, Gewalt und sexuelle Übergriffe: Studentenpartys waren auch mal anders…oder doch nicht?

Liebe Leserinnen und Leser,

Studentenstädte zeichnen sich in der Regel dadurch aus, dass ganze einstmals bürgerliche Städte praktisch über Nacht von zugereisten Linken aus dem ganzen Bundesgebiet majorisiert werden, was sich dann regelmäßig auch bei Wahlen zeigt. Bei der jüngsten Landtagswahl in Sachsen-Anhalt zum Beispiel, gab es in den Wahlkreisen eine stattliche Monokultur der CDU. Nur in den Uni-Wahlkreisen in Magdeburg und Halle nicht, da waren die Grünen plötzlich zweistellig, die übers Land verteilt fast überall die Fünf-Prozent-Hürde nicht geschafft hätten. Halten wir fest: Studenten wählen links, vorzugsweise grün, und freuen sich, dass wir neben dem Studium auch das zweite Merkmal von Uni-Städten finanzieren: ausgiebige Partys. Allein die Stadtreinigung, die in jeder Nacht Tonnen zerbrochene Glasscherben zusammenfegen und wegschaffen muss, ist ein finanzieller Faktor.

Im linksgrünen Uni-Biotop Freiburg wurde jetzt besonders exzessiv gefeiert. Inzidenz 3,5 und Temperaturen über 30 Grad, da bleibt’s nicht nur bei einem Viertele. Es kam zu Schlägereien und sexuellen Übergriffen in der Innenstadt. Polizisten wurden mit Flaschen beworfen und verletzt. Alles nicht schön, und auch kein Einzelfall. Auch in München musste die Polizei gestern gerade im Univiertel eingreifen, weil die Aggressionen und der Suff komplett ausarteten.

Überall in den deutschen Großtädten feiern in diesen Wochen vor den Sommerferien vornehmlich junge Leute auf den Straßen und in Parks die langsam zurückkehrende Nach-Corona-Freiheit. Das sei ihnen erstmal gegönnt, wir waren – Achtung! – ja auch mal jung, und auch wir haben über die Stränge geschlagen.

Was unternimmt also der Staat gegenüber seinen jungen Bürgern (und Wählern), die sich öffentlich volllaufen lassen? Verbote und Platzverweise? Hilft nur kurzfristig und unter massivem Einsatz von Ordnungskräften. Ansammlungen auflösen – im Ernstfall sicher. Aber die eigentlich interessante Frage ist doch: Warum können junge Studenten, die hoffentlich zukünftige Elite unseres Landes, nicht zivilisiert Partys feiern? Was läuft falsch in den Elternhäusern und in den Schulen? Oder sind es einfach junge Menschen, die mit der fast grenzenlosen Liberalität unserer freien Gesellschaft nicht klarkommen?

Mit herzlichen Grüßen,

Ihr Klaus Kelle

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Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.