Liebe Leserinnen und Leser,
ganz ehrlich: Seit Boris Becker und Steffi Graf hatte ich kein einziges Tennisspiel mehr gesehen. Ich war der Überzeugung, danach kann nichts mehr kommen. Solche herausragenden Spielerpersönlichkeiten – lassen wir Boris‘ bewegtes Leben abseits des Centre Court mal beiseite – das ist nicht zu toppen. Und jetzt kommt „Mutti“, wie ihre Fans halb despektierlich, halb bewundernd sagen: Tatjana Maria.
Ich war vorgestern verabredet mit meinem Freund Ralf in Berlin, als ich ankam lief der Fernseher. „Dauert noch zehn Minuten, setz‘ Dich hin“, begrüßte er mich. Auf dem Bildschirm das Viertelfinale der Damen in Wimbledon. Halb gelangweilt setzte ist mich und war innerhalb von 90 Sekunden wieder im Tennisfieber wie damals, als Boris Becker Wimbledon gewann. Zuvor hatte ich ein Ass für eine Spielkarte gehalten.
Tatjana Maria hat alles für eine Weltstar. Eine bewegende Lebensgeschichte, Kinder und diesen Willen, dieses niemals aufgeben zu wollen. Es war mitreissend, und heute Nachmittag tritt unsere Tatjana im Halbfinale auf der ehrwürdigen Centre Court an. Ich werde mir das anschauen, so viel ist sicher. Und ich werde ihr die Daumen drücken. A Star is born – Tatjana, mach‘ et!
Mit herzlichen Grüßen,
Ihr Klaus Kelle