Saisonauftakt: Darüber spricht das Formel-1-Fahrerlager in Bahrain

Ist in Bahrain der Gejagte: Formel-1-Weltmeister Max Verstappen. Foto: Hasan Bratic/dpa

SAKHIR – Ferrari fährt vorne mit. Sebastian Vettels früheres Formel-1-Team macht zum Auftakt in Bahrain mächtig Eindruck.

Können Charles Leclerc und Carlos Sainz auch in der heutigen Qualifikation (16.00 Uhr MEZ/Sky) auf den vorderen Plätzen landen? Auch Haas-Pilot Mick Schumacher darf zuversichtlich sein.

Red Bull hängt Mercedes zum Auftakt ab

Weltmeister Max Verstappen im Red Bull stand nach Tag eins ganz vorne. Der Niederländer ist aber noch vorsichtig. «Es war noch keiner im Qualifikationsmodus, deshalb wird jeder noch nachlegen können», mahnte Verstappen. Der entthronte Champion Lewis Hamilton sieht Mercedes mit gehörigem Rückstand auf Red Bull und Ferrari. «Wir kämpfen mit denen, die dahinter sind», befand der Engländer, der im Training nur Neunter wurde. «Wir sind nicht in der Verlosung um den Sieg.» Das sei auch kein Bluff. «Wir sehen uns mit viel, viel größeren Problemen als in der Vergangenheit konfrontiert. Alles was wir dagegen unternehmen, ändert aber bislang nichts.»

Rot rollt wieder

Das Ferrari-Duo Charles Leclerc und Carlos Sainz ist Max Verstappen auf den Fersen – zumindest im Training. «Wir scheinen konkurrenzfähig zu sein, aber wir dürfen nicht vergessen, dass es noch zu früh ist, um irgendwelche Schlüsse zu ziehen», warnte Leclerc. Rot aber lässt aufhorchen. Mick Schumacher gehört als Ferrari-Zögling auch zur Scuderia. Der Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher war als Achter nach dem ersten Testtag zufrieden. «Es war sehr positiv, wir haben zum richtigen Zeitpunkt gute Schritte gemacht. Jetzt geht es darum, die Feinabstimmung vorzunehmen», sagte der 22-Jährige, der in dieser Saison seine ersten Punkte holen will.

Fahren trotz Corona-Infektion?

Der Corona-Fall Sebastian Vettel hat die Formel 1 nochmals aufgeschreckt; in einer Zeit, in der die Königsklasse des Motorsports eigentlich lockert. Klar ist aber, wer einen positiven Test vorweist, darf nicht auf die Strecke. Aston Martins Vettel ist in seiner Schweizer Wahlheimat geblieben. Einige Piloten haben sich jedoch dafür ausgesprochen, trotz einer Corona-Infektion weiter fahren zu dürfen. «Wenn ein Fahrer sich so gut fühlt, dass er fahren kann, ist das kein Problem», meinte Red-Bull-Pilot Sergio Perez, der 2020 selber zwei Rennen wegen der Infektion verpasste. Carlos Sainz von Ferrari befand: «Wenn ich mich mit dem Coronavirus anstecke und mitten im Titelkampf sein sollte, würde ich mich schwer damit tun, ein Rennen zu verpassen, wenn ich mich gut fühle und voll fit bin.»

Hoppelnde Autos

Die überholten Aerodynamikregeln in der Formel 1 haben ein neues Modewort hervorgebracht: Bouncing. Es beschreibt einen Effekt, den man mit Hoppeln übersetzen kann. Je dichter der Unterboden auf dem Asphalt liegt, desto mehr Anpressdruck wird erzeugt. Dieser steigt mit der Geschwindigkeit. Das kann auf den Geraden bei Topspeed zum Problem werden. Liegt das Auto zu tief, setzt ab einem bestimmten Tempo so viel Anpressdruck ein, dass der Unterboden auf dem Asphalt aufsetzt. Dieses Phänomen wiederholt sich immer wieder, so dass die Wagen regelrecht hoppeln. «Dieses Phänomen wird uns die ganze Saison begleiten, weil es zu viel Leistung kosten würde, das Auto so abzustimmen, dass es nicht mehr auftritt», sagte Mick Schumacher.

Bildquelle:

  • Max Verstappen: dpa

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