Russischer Impfstoff Sputnik V: Wann wird er bei uns zugelassen?

MOSKAU/BERLIN – Der Impfstoff AstraZeneca wurde gestern wegen möglicher Nebenwirkungen in Deutschkand und anderen Ländern gestoppt. Immer drängender stellt sich jetzt die Frage: Warum sollte das russische Sputnik V nicht die freie Stelle übernehmen? Russland hat im August 2020 mit Sputnik V den weltweit ersten Corna-Impfstoff zugelassen – entwickelt  vom staatlichen Gamaleya-Institut für Epidemiologie und Mikrobiologie in Moskau. International wurde das Medikament abgelehnt, weil es nicht einmal ansatzweise den gängigen Test-Standards entsprach. In Russland begann man im Dezember vergangenen Jahres dennoch Lehrer und Ärzte damit zu impfen.

Die internationale Kritik wurde leiser, als im Februar Zwischenergebnisse der sogenannten Phase-III-Studie im Fachjournal „The Lancet“ veröffentlicht wurden, die die Wirksamkeit und Sicherheit des Arzneimittels ermitteln soll. Die erstaunlichen Erkenntnisse: Sputnik V wird eine Wirksamkeit von 91,6 Prozent zugeschrieben, die Tests waren mit immerhin 20.000 Probanden durchgeführt worden.

Wenn auch unter Experten umstritten ist, wie wirksam der Impfstoff tatsächlich ist, so bleibt festzustellen, dass das Vakzin offenbar keine ernsthaften Nebenwirkungen auslöst. Trotz fehlender Zulassung der Europäischen Arzneimittel-Agentur (Ema) nutzt Ungarn den russischen Impfstoff bereits. Moskau verkauft das Vakzin auch nach Serbien, Kasachstan und Turkmenistan. Mittlerweile ist das Vakzin in mehr als 40 Ländern zugelassen. Und immer mehr EU-Staaten und immer mehr Menschen in Deutschland fragen sich: Warum wird Sputnik V nicht auch bei uns zugelassen?

 

Bildquelle:

  • Sputnik_V_Vakzine: reuters

Unterstützen Sie unsere Arbeit mit einer Spende

Jetzt spenden (per PayPal)

Jetzt abonnieren