Zehn der Toten waren der Polizei zufolge, auf die sich etwa das Nachrichtenportal «G1» berief, Kriminelle. Demnach wurde zudem eine Bewohnerin von Vila Cruzeiro versehentlich von einer Kugel getroffen. Mindestens zwei weitere Personen wurden verletzt und ins Krankenhaus gebracht.
Augenzeugen zufolge war es in dem Armenviertel im Norden Rios zu heftigen Schusswechseln gekommen. Die Polizei wollte laut dem Bericht die Chefs des Verbrechersyndikats Comando Vermelho (Rotes Kommando) festnehmen, die sich dort versteckt haben sollen. Neun Gewehre und vier Pistolen und eine Handgranate seien sichergestellt worden.
Vor etwa einem Jahr hatten Polizisten bei einer Razzia in Rio mindestens 28 mutmaßliche Mitglieder von Drogenbanden getötet. Mächtige Banden ringen in den Armenvierteln um Kontrolle bei Drogenhandel und Schutzgeldgeschäften.
Die Polizei beschuldigte den Obersten Gerichtshof dafür, dass mehr Kriminelle nach Rio gekommen seien. «Wir haben diese Bewegung vom Zeitpunkt der Entscheidung des STF [die Polizei-Einsätze in Favelas während der Corona-Pandemie einzuschränken] an festgestellt», zitierte die «Folha de S. Paulo» den Coronel Luiz Henrique Marinho. In keinem anderen Land der Welt kommen so viele Menschen bei Polizeieinsätzen ums Leben wie in Brasilien.