Wiesbaden – Das Bundeskriminalamt (BKA) kann einem «Spiegel»-Bericht zufolge viele Stellen nicht besetzen, weil Bewerber reihenweise durch den hauseigenen Deutschtest fallen. Eigentlich sollten 120 der in diesem Jahr neu geschaffenen 317 Stellen an Kommissarsanwärter vergeben werden – doch nur 62 traten ihre Ausbildung an, wie das Magazin unter Berufung auf den Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) berichtet. Als Hauptgrund nannte der BDK-Vorsitzende André Schulz den Rechtschreibtest, an dem die meisten Bewerber trotz Abitur scheitern würden.“Die Hürden bei der Aufnahmeprüfung wurden schon in den vergangenen Jahren bei der Polizei in den Ländern und beim Bund gesenkt: sei es beim Mindestalter, bei der Mindestgröße oder beim Sporttest», sagte Schulz. „Wenn nun auch der Deutschtest reduziert oder gar abgeschafft wird, muss man sich schon fragen, was mit unserem Bildungssystem nicht in Ordnung ist.“
Eine Abschaffung scheint zwar nicht bevorzustehen, wohl aber eine Änderung im Testverfahren. Zwar teilte das Bundesinnenministerium dem «Spiegel» mit, es werde an den Sprachtests festhalten. Allerdings sollten die Anforderungen im nächsten Jahr «modernisiert» werden.
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.