BERLIN/ERFURT – Ermittler der Polizei haben ein weit verzweigtes Pädophilennetzwerk in Deutschland zerschlagen. Dabei wurden heute sieben Tatverdächtige festgenommen. Die Kinderschänder sind zwischen 41 und 53 Jahren und stammen aus Bayern, Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und Thüringen. Alle sieben Männer sind inzwischen in Untersuchungshaft.
Die Festnahmen stehen im Zusammenhang mit einem seit Dezember bei der Polizei in Hannover anhängigen Verfahren, in dem bereits im April 19 Verdächtige in Deutschland und Frankreich festgenommen wurden. Die damals erlangten Erkenntnisse brachten die Ermittler jetzt auf die Spur neuer Verdächtiger.
Bei der Durchsuchung einer Täter-Wohnung in Thüringen wurde ein zwölfjähriger Junge in Umständen angetroffen, die den Tatverdacht sexuellen Missbrauches begründen. Er wurde seinen Eltern übergeben. Die BILD berichtet, dass es sich um einen Jungen aus Berlin handelt. Die Polizei teilte mit, dass drei der Festgenommenen seit Jahren in einer Wohngemeinschaft in Südhessen unter einem Dach lebten. Von dort aus betrieben sie eine Online-Plattform für „musikalische Talentförderung“, die der Kontaktanbahnung der Pädo-Kriminellenmit Jugendlichen und Kindern diente. Das Portal wurde inzwischen von der Polizei abgeschaltet.
Den Festgenommenen wird vorgeworfen, bandenmäßig kinderpornografische Inhalte über das sogenannte „Darknet“ verbreitet zu haben. Einige der Männer haben inzwischen Teilgeständnisse abgelegt.
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