KIEL – Die CDU hat die Landtagswahl in Schleswig-Holstein klar gewonnen. Nach den ersten Prognosen von ARD und ZDF lagen die Christdemokraten von Ministerpräsident Daniel Günther deutlich vor Grünen und SPD und konnten sich bei der Wahl am Sonntag im Vergleich zu 2017 erheblich verbessern.
Bis zum frühen Abend hatten etwa so viele Wähler und Wählerinnen abgestimmt wie vor fünf Jahren. Bis 17.00 Uhr hatten 54,7 Prozent ihre Stimme abgegeben, wie der Landeswahlleiter auf seiner Internetseite mitteilte.
2017 hatten dies zu diesem Zeitpunkt 54,9 Prozent getan. Die Wahlbeteiligung lag 2017 bei insgesamt 64,2 Prozent, 2012 waren es 60,2 Prozent gewesen.
Landeswahlleiter Tilo von Riegen sagte am Sonntag, die Briefwahlbeteiligung sei dabei schon «quotal» eingerechnet. Der stellvertretende Landeswahlleiter, Maik Petersen, ging früheren Angaben zufolge von einer regen Beteiligung bei der Briefwahl aus. 2017 hatte der Briefwahl-Anteil 18 Prozent betragen.
Spitzenkandidaten geben Stimme ab
Die Spitzenkandidaten zeigten sich am Sonntag in ihren Wahllokalen. Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) war bei der Stimmabgabe optimistisch. «Ich würde mich freuen, wenn die Umfragen sich bestätigen und die CDU mit Abstand stärkste Kraft wird, weil ich sehr gerne diese Regierung fortsetzen möchte», sagte er nach dem Urnengang in Eckernförde. Das Bündnis von CDU, FDP und Grünen habe Schleswig-Holstein gut getan.
Auch SPD-Herausforderer Thomas Losse-Müller gab sich frohen Mutes. «Als SPD haben wir in den vergangenen Wochen mit aller Kraft um jede Stimme gekämpft», sagte er laut einer Mitteilung. Der Wahlkampf sei lange von großen weltpolitischen Fragen überlagert worden, doch in den letzten Tagen sei die Aufmerksamkeit für die Themen im Land gestiegen. Auf den Märkten und an Haustüren habe es viel Unterstützung für die Mietpreisbremse, ein Tariftreuegesetz und kostenfreie Kitas gegeben. «Ich setze darauf, dass das Soziale mit der SPD in die Landesregierung zurückkehren wird.»
Die Spitzenkandidatin der Grünen, Monika Heinold, gab am Vormittag in Kiel ihre Stimme ab. Sie erschien mit Briefwahlunterlagen in ihrem Wahllokal. Heinold hatte aus Sorge, sie könnte am Wahltag mit dem Coronavirus infiziert sein, Briefwahl beantragt, wie ein Sprecher sagte. «Heute endet ein vom Krieg überschatteter Wahlkampf», sagte die Finanzministerin bei der Stimmabgabe. Der Wahlkampf sei demokratisch und fair gewesen. «Ich hoffe jetzt auf starke Grüne im neuen Landtag und auf eine Regierung, die die entscheidenden Zukunftsfragen entschlossen angeht.»
Gut 2,3 Millionen Schleswig-Holsteiner dürfen zur Landtagswahl ihre Stimme abgeben. Zur Wahl stehen 16 Parteien mit Landeslisten, drei mehr als vor fünf Jahren.
Bei der Landtagswahl vor fünf Jahren war die Union mit 32 Prozent stärkste Kraft geworden und regiert seitdem gemeinsam mit Grünen und FDP. Die SPD kam 2017 auf 27,3 Prozent. Die Grünen erreichten 12,9 Prozent, die FDP 11,5 Prozent, die AfD 4,9 und der SSW 3,3 Prozent.
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