Papst Franziskus gewährt Hamburgs Erzbischof Heße eine „Auszeit“

ARCHIV - Stefan Heße, Erzbischof von Hamburg. Foto: Markus Scholz/dpa

Papst Franziskus hat dem Hamburger Erzbischof Stefan Heße eine Auszeit gewährt. Als Konsequenz aus dem Gutachten zum Umgang mit Missbrauchsvorwürfen im Erzbistum Köln hatte Heße dem Papst zuvor seinen Amtsverzicht angeboten.

Wie das Erzbistum Hamburg am Montag mitteilte, ging nun eine «erste Antwort» aus Rom ein. «Papst Franziskus hat dem Erzbischof von Hamburg, S.E. Mons. Stefan Heße, eine Auszeit gewährt», gab der Vatikan bekannt. Während seiner Abwesenheit werde Generalvikar Ansgar Thim das Erzbistum verwalten.

Ein Sprecher des Erzbistums Hamburg sagte auf Nachfrage, er verstehe die Mitteilung so, dass noch keine Entscheidung gefallen sei. Aus informierten Kirchenkreisen hieß es, die Mitteilung des Vatikans sei noch keine Vorentscheidung. Vielmehr sei damit zu rechnen, dass sich nun ein langwieriges Prüfverfahren anschließe, in dem sich der Vatikan die Akten kommen lasse und den Fall eingehend untersuche. Das könne sich über viele Wochen hinziehen.

Der italienische Vatikan-Experte Marco Politi sagte der Deutschen Presse-Agentur, die erste Reaktion des Papstes sei in jedem Fall sehr schnell gekommen. «Das bedeutet: Der Papst nimmt die Sache ernst, und er will nicht, dass Heße in der Zeit der Prüfung an der Spitze der Diözese steht», sagte Politi.

Bildquelle:

  • Erzbischof Heße: dpa

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