von KLAUS KELLE
An der Spitze der CDU gibt es richtig Zoff. Genersalsekretär Peter Tauber (42), ohnehin seit einiger Zeit in der eigenen Partei in der Kritik u. a. wegen einer „Mobbing-Affäre“ und seiner ständigen Schönrednerei nach einer Reihe Wahlniederlagen bei den vergangenen Landtagswahlenn ist in einem Interview mit der BILD übers Ziel hinausgeschossen. Dort sagte er gestern: „Ich bezweifle, dass es Herr Lindner mit seinem jetzigen Stil in den Bundestag schafft. Er redet teilweise wie Herr Gauland von der AfD. Der einzige Unterschied besteht darin, dass er statt eines abgewetzten Tweed-Sakkos einen überteuerten Maßanzug trägt.“ Starker Tobak und Tauber legt nach: Lindner tue „mit seinem selbstherrlichen Auftreten… alles dafür, dass sie es wieder nicht schafft.“
Das brachte das Faß bei einem zum Überlaufen, von dem man es gar nicht erwartet hatte. Armin Laschet, Stellvertreter von Parteichefin Angela Merkel und Boss des größen CDU-Landesverbandes Nordrhein-Westfalen, stellte klar: „Christian Lindner redet rhetorisch stark, zuspitzend und zuweilen kritisch aber gerade nicht wie Gauland.“
Eine liberale Stimme täte dem großkoalitionären Bundestag gut. Und weiter, ganz klar: „Unser Gegner ist Rot-Rot-Grün. Die FDP ist und bleibt unser Wunschpartner, in Düsseldorf und in Berlin.“ Auch der Hamburger CDU-Landesvorsitzende Roland Heintze, Mitglied Bundesvorstandes, kritisierte Tauber: „Es wäre Deutschland mehr geholfen, wenn das bürgerliche Lager sich auf den eigentlichen politischen Gegner konzentriert – und der steht links.“
Auch der stellvertretende FDP-Bundesvorsitzende Wolfgang Kubicki meldete sich aus Schleswig-Holstein gewohnt launig zu Wort: „Der CDU-Generalsekretär ist eine Taubernuss!“ Der SPD-Politiker Johannes Kahrs aus Hamburg nannte Taubers Aussagen „peinlich und abwegig“.
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