Neues Leistungszentrum für Cybersicherheit und Datenschutz

Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier bei der Eröffnung des neuen Zentrums in Darmstadt. Foto: Boris Roessler
Darmstadt – Ein neues Leistungszentrum für Cybersicherheit und Datenschutz in Darmstadt soll dabei helfen, Forschungsergebnisse schnell in die Praxis umzusetzen. Eröffnet wurde es von Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU, Foto) und dem Vorstand der Fraunhofer-Gesellschaft, Georg Rosenfeld. Das Leistungszentrum für «Sicherheit und Datenschutz in der Digitalen Welt» bündelt den Angaben zufolge einen Teil der Fraunhofer-Forschung im Darmstädter «Center for Research in Security and Privacy» (CRISP), das im November 2015 gegründet worden war.

Das CRISP gilt als eines der wichtigsten europäischen Forschungszentren für IT-Sicherheit. Neben den beiden Fraunhofer-Instituten für Sichere Informationstechnologie und für Graphische Datenverarbeitung sind daran auch die Technische Universität Darmstadt und die Hochschule Darmstadt beteiligt.

Die Sicherheit im Internet sei nicht nur technischer Natur, sondern auch zivilisatorisch und kulturell bedeutsam, sagte Bouffier. Als Beispiel für die Folgen von Cyberangriffen nannte der CDU-Politiker die Hacker-Attacke, die zu Wochenbeginn die Internet-Router von Kunden der Deutschen Telekom schwer getroffen hatte.

Das Verbreiten von Unwahrheiten und die Manipulation durch sogenannte Social Bots im Internet stelle außerdem eine Gefahr für die Demokratie und das Zusammenleben dar. Social Bots können automatisiert pseudo-authentische Botschaften in sozialen Medien verbreiten.

Auch die Gefahr, dass Hacker die öffentliche Infrastruktur, beispielsweise den Nahverkehr oder das Stromnetz, beeinflussen können, müsse man als realistisch einschätzen. «Wir können in der realen Welt nicht mehr sicher sein, wenn wir es in der digitalen Welt nicht sind», sagte Bouffier. Das neue Leistungszentrum der Fraunhofer-Gesellschaft sei ein gutes Zeichen.

Fraunhofer-Vorstand Georg Rosenfeld sagte, die Auszeichnung als Leistungszentrum bringe eine Erhöhung der Fördermittel mit sich. Das verbessere die Möglichkeiten der Forschungseinrichtungen und stärke die internationale Spitzenstellung der Sicherheitsforschung in Darmstadt.

Wie der stellvertretende Institutsleiter Markus Schneider sagte, erhöhen sich die Fördermittel für die beiden Darmstädter Fraunhofer-Institute durch die Auszeichnung als Leistungszentrum um etwa 50 Prozent. Schon heute erhalten die beiden Institute Fördermittel in Millionenhöhe. Durch Aufträge aus der Wirtschaft lasse sich künftig zudem noch mehr Geld zu Forschungszwecken einnehmen.

Bildquelle:

  • Volker Bouffier: dpa

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Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.