Das CRISP gilt als eines der wichtigsten europäischen Forschungszentren für IT-Sicherheit. Neben den beiden Fraunhofer-Instituten für Sichere Informationstechnologie und für Graphische Datenverarbeitung sind daran auch die Technische Universität Darmstadt und die Hochschule Darmstadt beteiligt.
Die Sicherheit im Internet sei nicht nur technischer Natur, sondern auch zivilisatorisch und kulturell bedeutsam, sagte Bouffier. Als Beispiel für die Folgen von Cyberangriffen nannte der CDU-Politiker die Hacker-Attacke, die zu Wochenbeginn die Internet-Router von Kunden der Deutschen Telekom schwer getroffen hatte.
Das Verbreiten von Unwahrheiten und die Manipulation durch sogenannte Social Bots im Internet stelle außerdem eine Gefahr für die Demokratie und das Zusammenleben dar. Social Bots können automatisiert pseudo-authentische Botschaften in sozialen Medien verbreiten.
Auch die Gefahr, dass Hacker die öffentliche Infrastruktur, beispielsweise den Nahverkehr oder das Stromnetz, beeinflussen können, müsse man als realistisch einschätzen. «Wir können in der realen Welt nicht mehr sicher sein, wenn wir es in der digitalen Welt nicht sind», sagte Bouffier. Das neue Leistungszentrum der Fraunhofer-Gesellschaft sei ein gutes Zeichen.
Fraunhofer-Vorstand Georg Rosenfeld sagte, die Auszeichnung als Leistungszentrum bringe eine Erhöhung der Fördermittel mit sich. Das verbessere die Möglichkeiten der Forschungseinrichtungen und stärke die internationale Spitzenstellung der Sicherheitsforschung in Darmstadt.
Wie der stellvertretende Institutsleiter Markus Schneider sagte, erhöhen sich die Fördermittel für die beiden Darmstädter Fraunhofer-Institute durch die Auszeichnung als Leistungszentrum um etwa 50 Prozent. Schon heute erhalten die beiden Institute Fördermittel in Millionenhöhe. Durch Aufträge aus der Wirtschaft lasse sich künftig zudem noch mehr Geld zu Forschungszwecken einnehmen.
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- Volker Bouffier: dpa