Liebe Leserinnen und Leser,
es gibt so Schlagworte, die sind in der modernen links-woken Republik unverzichtbar. Worte wie Toleranz, Akzeptanz und Dialog. Man müsse Extremisten „entzaubern“, haben wir gelernt, ihnen „die Maske vom Gesicht reißen“ und so weiter und so weiter. Was mir nur auffällt: Dialog und Toleranz werden immer nur dann gefordert, wenn es um linke Extrempositionen und Köpfe geht. Niemals aber, wenn es um Positionen und Personen geht, die den Positionen des sozialistisch-grünen Komplexes entgegenstehen.
Einer, der dafür steht wie kaum in Zweiter in Europa, ist der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban, ein Konservativer durch und durch, der immer wieder in Wahlen mit großer Mehrheit von seiner Bevölkerung bestätigt wird. Für einen selbstbewussten Kurs seines Landes innerhalb der EU, gegen die Gender-Industrie, für Marktwirtschaft und die traditionelle christliche Familie. Viktor Orban ist ein guter Mann, einer der wenigen wichtigen Politiker auf dem Kontinent, der unsereins Hoffnung gibt, dass die andere Seite mit ihrer in Teilen menschenfeindlichen Agenda nicht siegen wird.
Vor wenigen Wochen hatte das Magazin „Cicero“ in Zusammenarbeit mit der „Berliner Zeitung“ Orban zu einem „Verlegergespräch“ in Berlin eingeladen, wo der Ungarn auf Staatsbesuch weilte. Nach einem Besuch bei Olaf Scholz im Kanzleramt (ohne anschließende gemeinsame Pressekonferenz) stellte sich der Regierungschef einer einstündigen offenen und durchaus kritischen Diskussion, die er nach meiner bescheidenen Meinung bravourös meisterte.
Schon vor dieser Diskussion hatte der Berliner Zeitung, eine Hauptstadt-Gazette für das linksgeneigte Publikum vornehmlich im Osten der Metropole, eine erstaunliche Debatte angestoßen mit etwa der Frage, ob man jemanden wie Orban überhaupt zum Gespräch bitten dürfe, weil er ja genderfeindlich sei und mit Russlands Möchtegern-Imperator Putin auch jetzt noch Kontakt hielte. Hey, Freunde, un der Dialog? Ich meine, was ist das für eine Zeitung, was ist das für eine Medienlandschaft, in der man diskutiert, ob man den Staatschef eines befreundeten und frei gewählten Landes zum Gespräch einladen darf, wenn man seine Meinung persönlich nicht gut findet? Medien sollten dann doch gerade nachfragen, finde ich. Und Orban ist niemand, der solchen Gesprächen aus dem Weg geht.
Also, kurz zusammengefasst: Der bisherige Leiter des Kulturressorts der Berliner Zeitung, Hanno Hauenstein, ist jetzt seinen Posten los. Das bestätigte Chefredakteur Tomasz Kurianowicz am Freitag auf Nachfrage einer Wochenzeitung. Warum?
Hauenstein hatte im Vorfeld des Gesprächs mit Orban getwittert, er halte es „nicht für sinnvoll, Viktor #Orbán zu Gesprächen einzuladen.“ Weil der eben eine andere Politik betreibe, als es Hausmann gefällt. Wörtlich: „Viktor #Orbán ließ die CEU Uni zumachen, greift gegen Presse und NGO’s durch, will gender studies verbieten, hasst Muslime, verzerrt Geschichte, und imaginiert eine Verschwörung, in der George Soros zentrale Rolle spielt. Wieso lädt man so jemanden ins Kanzleramt?“
Ganz einfach: Weil er die frei gewählte Regierungschef eines EU-Partnerlandes ist, dem gerade wir Deutschen im Zusammenhang mit den Weg zur Einheit unseres Vaterlandes so viel zu verdanken haben.
Ich finde es richtig, dass Herr Hauenstein mit seinem Anschreiben gegen das eigene Haus und seinen Verleger nicht mehr auf seiner Position bleiben darf, zumal er ja nicht ins Bodenlose gestoßen wird, sondern weiter bei der Zeitung schreiben kann und ein anständiges Gehalt bezieht. Ein Medium ist keine Plattform für jeden, sich selbst zu verwirklichen ohne Rücksicht auf seinen Arbeitgeber und die Leser, die unvoreingenommen über die Wirklichkeit informiert werden wollen.
mit herzlichen Grüßen zum Wochenende!
Ihr Klaus Kelle