Nach über 40 Jahren: Jetzt kehrt auch Erika Steinbach der CDU den Rücken

von KLAUS KELLE

Berlin – Die langjährige CDU-Bundestagsabgeordnete  Erika Steinbach, früher Präsidentin des Bundes der Vertriebenen, ist nach über 40 Jahren aus ihrer Partei ausgetreten. Die 73-Jährige sagte, sie werden bis zum Ende der Legislaturperiode ihr Mandat im Deutschen Bundestag als partei- und fraktionslose Abgeordnete wahrnehmen. Im September wollte sie sowieso nicht mehr für eine weitere Legislaturperiode antreten.

Mit Steinbach verlässt eine kantige Politikerin die große Berliner Bühne, die zu den letzten sichtbaren Konservativen in der inhaltsentleerten und weichgespülten CDU. Weitere Abgeordnete wie der bundesweit beknnte Abgeordnete Wolfgang Bosbach oder Thomas Dörflinger aus Baden-Württemberg hören ebenfalls im Herbst auf. Das Profil der Partei Konrad Adenauer und Helmut Kohl strebt nur auf einen neuen Höhepunkt an Konturenlosigkeit zu.

Partei und Bundestagsfraktion äußerten sich am Abend nicht zur Ankündigung Steinbachs. Die erklärte, dass sie hoffe, die AfD werde bei der nächsten Bundestagswahl ins Parlament einziehen, damit endlich wieder eine oppositionelle Stimme im Parlament zu hören ist.

Als Begründung für ihren Schritte sagte Steinbach, die CDU verhalte sich in der Flüchtlingsfrage „wie in einer Diktatur“. Bosbach erklärte, dass er den Schritt der Kollegin beauere und sich gewünscht hätte, dass sie weiter innerhalb der CDU gekämpft hätte.

Bildquelle:

  • Erika_Steinbach: reuters

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Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.