Nach Schande-Rede: AfD-Vorstand berät über Ausschlussverfahren gegen Björn Höcke

Unter anderem Parteichefin Frauke Petry soll sich für Höckes Rauswurf ausgesprochen haben. Foto: Rainer Jensen/Archiv

Erfurt – Die AfD-Spitze diskutiert über einen Rauswurf des umstrittenen Thüringer Landeschefs Björn Höcke. Wie die «Thüringer Allgemeine» unter Berufung auf Parteikreise meldet, will der Bundesvorstandheute in einer Telefonkonferenz über ein Parteiausschlussverfahren gegen Höcke beraten.

Der hatte vergangene Woche mit massiver Kritik am Holocaust-Gedenken breite Empörung ausgelöst. Offensichtlich mit Blick auf das Holocaust-Mahnmal in Berlin sprach Höcke von einem «Denkmal der Schande» und verlangte eine «erinnerungspolitische Wende um 180 Grad».

Bereits am Freitag hatte eine Sitzung des AfD-Bundesvorstands in Berlin stattgefunden. Dabei sprach sich dem Bericht zufolge offenbar eine Mehrheit der anwesenden Mitglieder für ein Ausschlussverfahren aus. Ein entsprechender Antrag soll vom Vorstandsmitglied Alice Weidel aus Baden-Württemberg eingebracht worden sein.

Bei der Sitzung sei es aber «etwas chaotisch» zugegangen, meldete das Blatt. Deshalb werde das Thema nun erneut besprochen. Parteichefin Frauke Petry habe in der Vorstandssitzung «leidenschaftlich» für Höckes Rauswurf argumentiert. Ihr Co-Chef Jörg Meuthen und die Landeschefs von Brandenburg und Sachsen-Anhalt, Alexander Gauland und André Poggenburg, sollen sich gegen einen Ausschluss Höckes ausgesprochen haben. Die drei gelten als erklärte Gegner von Petry.

Bildquelle:

  • Petry und Höcke: dpa

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