Morde an Priestern und Kirchenschändungen: Wen interessiert das noch?

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

wieder einer. Ermordet, kurz gemeldet, weiter so!

Im Westen Frankreichs ist gestern ein katholischer Priester von einem sogenannten „Flüchtling“ aus Ruanda ermordet worden. Der hatte vor einem Jahr die Kathedrale in Nates angezündet, kam in Untersuchungshaft, und als er wieder raus war, nahm ihn Pfarrer Oliver Maire aus Nächstenliebe zu Hause auf, half ihm und ließ ihn psychotherapeutisch betreuen. Emmanuel Abayisenga dankte das, indem er seinen barmherzigen Samariter „brutal“ ermordete.

Morde an katholischen Priestern hat es in Frankreich zuletzt mehrfach gegeben, die Täter waren meistens radikale Islamisten, die mit solchen Bluttaten ihren Herrschaftsanspruch gegenüber uns Menschen im christlichen Abendland demonstrieren wollen. Ob es einen solchen Hintergrund auch bei Frankreichs aktuellem Gast aus Ruanda gibt, das wissen wir bisher nicht und – meine These – wir werden es auch nie erfahren. Ich tippe mal auf „psychische Störung“. Das passt immer und ist ja auch irgendwie wahr, denn radikale Islamisten haben wahrscheinlich grundsätzlich nicht mehr alle Latten auf dem Zaun.

Festzuhalten bleibt, dass Frankreich, das seit langen Jahren besonders viele Asylanten aus muslimischen Staaten beherbergt, ein dramatisches Problem mit diesen Herrschaften hat. Und dass das Land zweifellos nicht in der Lage ist, seine Bürger und besonders katholische Kirchen und Geistliche angemessen zu schützen. Denn, was viele nicht wissen: An jedem Tag gibt es in unserem Nachbarland statistisch drei Angriffe auf katholische Kirchen und christliche Symbole – 1.000 im Jahr. Insider berichten, dass die Mehrheit der katholischen Bischöfe in dem laizistischen Staat solche Vorfälle unter der Decke zu halten versucht. Ebenso feige wie eine beträchtliche Anzahl der deutschen Bischöfe, die sich weder um ihre Kirche und den Erhalt des Glaubens scheren, dafür aber einem angepassten Modernismus frönen.

In Frankreich wird Mobiliar in katholischen Gotteshäusern zerstört, werden Tabernakel geleert und die geweihten Hostien auf dem Boden verstreut, auch mal Marienfiguren zerschlagen. Natürlich sind das nicht alles Akte, die von Islamisten begangen werden. Häufig sind die Täter einfach Kirchenhasser oder psychisch gestörte Menschen, die dem Satanismus frönen. Der Kirchenexperte Stefan Lunte sagte dazu:

„Es gibt diese Entchristlichung der Gesellschaft. Die Bedeutung von religiösen Symbolen wird nicht mehr verstanden, oder sie wird bewusst interpretiert aus einer ganz schwarzen, negativen satanischen Weltsicht heraus.“
Das sei in vielen Ländern festzustellen, aber in Frankreich eine ganz besonders intensive Entwicklung.

Die BILD und zögernd dann auch weitere deutsche Medien haben von dem Mord berichtet, TheGermanZ natürlich auch – als Titelaufmacher. Und das zu einem Zeitpunkt, an dem zum Beispiel die wichtige Deutsche Presse-Agentur (dpa) noch kein Wort über die Fakten berichtet hatte. Und wir mussten uns das Geschehene bruchstückweise aus verschiedenen – auch französischen – Medien zusammenschreiben. Inzwischen ist der Mord von den Startseiten der großen Medien wieder verschwunden – ein halber Tag und weg. Haben Sie gehört, dass der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, gestern irgendwas zu dem Mord an Oliver Maire gesagt hat? Ich habe nichts gefunden im Internet.

Vergangenes Jahr im Herbst wurden in der katholischen Basilika Notre-Dame in Nizza drei Menschen ermordet – zwei Frauen und der Küster. Eine der beiden Frauen wurde während des Gebets geköpft. Der Täter ist ein 21-jähriger Tunesier, der im September 2019 über Lampedusa nach Europa eingereist war. Zeugen berichten, der Mann habe in der Kirche «Allahu akbar» gerufen. Wir wissen also mal wieder nicht, was er gemeint haben könnte. Auch da wurden deutliche Worte von der Kirchenführung vermieden.

Aber es ist nicht die Schuld der Gläubigen, dass sie solche jämmerlichen Anführer haben, es ist die natürliche Folge von verkrusteten Strukturen und einer Anpassung an den Staat und die Politik, die genau das nicht ist, was Kirchengründer Jesus Christus einmal wollte.

Doch es ist ähnlich wie in der Politik, es ist an der Zeit, dass Bürger sich dieses Themas annehmen, und da von Politikern und Behörden kaum etwas zu erwarten ist, stellt sich die Frage, was wir tun können, um uns schützend vor die christlichen Kirchen und ihre Traditionen zu stellen? Hätte ein Täter, welcher Motivation auch immer, irgendwo in Frankreich oder Deutschland einen Imam getötet – was meinen Sie, was hier medial los wäre? Über tage hinaus, und der Staatsfunk würde durchdrehen. Aber es war ja nur ein Christ, ein Priester, der barmherzig sein wollte und dafür sein Leben verlor. Ich kann nicht feststellen, ob ARD und ZDF irgendwas dazu berichtet haben. Meine Erfahrung sagt nein: War ja nur ein regionales Ereignis, nicht wert, in den Nachrichtensendungen vorzukommen.

Doch niemand kümmert sich groß darum, Spiegel Online hat gerade den Aufmacher, dass sich Frau Baerbock und Herr Habeck wieder vertragen haben…

Mit herzlichen Grüßen,

Ihr Klaus Kelle

Unterstützen Sie unsere Arbeit mit einer Spende

Jetzt spenden (per PayPal)

Jetzt abonnieren

Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.