BROKSTEDT/KIEL – Bei den beiden Todesopfern des Angriffs in einem Regionalzug von Kiel nach Hamburg handelt es sich um eine 16 Jahre alte Jugendliche und einen 19 Jahre alten Mann. Das sagte Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack vor Beginn einer Landtagssitzung. Das Parlament begann seine Sitzung mit einer Gedenkminute für die Opfer des Angriffs, bei dem auch sieben Menschen verletzt wurden. «Die Eltern sind jetzt informiert», sagte die CDU-Politikerin. Die Verletzten seien versorgt.
Auf die Frage nach einem Tatmotiv sagte die Ministerin: «Wir sind mit Hochdruck dabei, sämtliche Fakten zusammenzutragen». Weitere Informationen soll es bei einer Pressekonferenz geben, die für 14.00 Uhr anberaumt ist.
Schwerste Stichverletzungen führten zum Tod
Beide Opfer erlitten nach Angaben einer Polizeisprecherin schwerste Stichverletzungen, die zum Tod geführt haben. Die Stichwaffe des Täters habe die Kriminalpolizei sicherstellen können. Details dazu nannte sie zunächst nicht.
Am Mittwochnachmittag stach ein Palästinenser während der Fahrt auf mehrere Fahrgäste ein. Bei dem Täter handelt es sich den Angaben zufolge um einen 33 Jahre alten staatenlosen Palästinenser. Zwei Menschen starben, sieben wurden nach ersten Erkenntnissen verletzt. Auch der mutmaßliche Täter, den Zeugen überwältigten, wurde verletzt. Zum Zeitpunkt der tödlichen Messerattacke saßen rund 120 Menschen in der Regionalbahn zwischen Kiel und Hamburg.
Der 33 Jahre alte mutmaßliche Täter wird voraussichtlich noch am Donnerstag einem Haftrichter in Itzehoe vorgeführt. Der Beschuldigte befinde sich nicht mehr in ärztlicher Behandlung, sondern im Gewahrsam der Polizei, teilte diese mit. Er saß bis vor kurzem noch in einer Hamburger Justizvollzugsanstalt (JVA). Grund sei ein Körperverletzungsdelikt gewesen, teilte die Polizeidirektion im schleswig-holsteinischen Itzehoe mit. Nach dpa-Informationen war der Mann in der Hamburger JVA Billwerder untergebracht. Zuletzt war er ohne festen Wohnsitz.
Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund der Tat gibt es laut Staatsanwaltschaft nicht.
Bildquelle:
- Nach Messerattacke in Zug zwischen Kiel und Hamburg: dpa