Schwarze Cancel Culture: Merz will Maaßen aus der CDU rausekeln

ARCHIV - Der frühere Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen sorgt innerhalb seiner Partei weiterhin für Auseinandersetzungen. Foto: Heiko Rebsch/dpa-Zentralbild/dpa

BERLIN – Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz sieht in seiner Partei keinen Platz mehr für den neuen Vorsitzenden der WerteUnion, Hans-Georg Maaßen. «Das Maß ist voll. Wir haben Herrn Maaßen aufgefordert, die Partei zu verlassen. Ein Parteiausschluss ist nicht ganz einfach, aber wir lassen gerade sorgfältig prüfen, welche Möglichkeiten wir haben», sagte Merz der «Bild am Sonntag». Maaßens Sprache und Gedankengut hätten in der CDU keinen Platz mehr.

Der frühere Verfassungsschutzpräsident Maaßen war am Samstag zum Vorsitzenden der konservativen WerteUnion gewählt worden. Die Gruppierung ist keine offizielle Vereinigung der Union. Sie hat nach eigenen Angaben rund 4000 Mitglieder. Seit Jahren eckt Maaßen – Mitglied in der Thüringer CDU – immer wieder mit seinen politischen Überzeugungen an.

Rufe nach Parteiausschluss

In den vergangenen Tagen war er erneut stark in die Kritik geraten. In einem Tweet schrieb er, Stoßrichtung der «treibenden Kräfte im politischen-medialen Raum» sei ein «eliminatorischer Rassismus gegen Weiße». In einem Interview sprach er von einer «rot-grünen Rassenlehre». Daraufhin hatten ihn mehrere CDU-Politiker zum Parteiaustritt aufgerufen oder mit einem Antrag auf Parteiausschluss gedroht.

Merz rückte in der «Bild am Sonntag» ferner von seinem früheren Vorsatz ab, die AfD halbieren zu wollen. «Ich habe diese Aussage seit 2018 nicht mehr wiederholt», sagte der CDU-Chef. «Die extremistischen Strukturen und die rechtsradikale Rhetorik bei der AfD verfestigen sich. Die AfD steht fest an der Seite Russlands und mobilisiert so vor allem in Ostdeutschland», sagte Merz.

Den Anspruch, Wähler von der AfD zurückzugewinnen, habe er ganz und gar nicht aufgegeben. «Aber wir werden den Kurs der Union, uns ganz klar nach Rechtsaußen abzugrenzen, eisern durchhalten», betonte Merz. «Die Wählerinnen und Wähler der AfD sind für uns im Augenblick nur sehr begrenzt erreichbar», fügte er hinzu.

Bildquelle:

  • Hans-Georg Maaßen: dpa

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