Man löst Probleme nicht durch Wegsehen – und deshalb interessiert uns das „Triell“ nicht

Liebe Leserinnen und Leser,

wir berichten heute nicht über das dritte sogenannte „TV-Triell“. Wenn Sie es nachlesen wollen, steht Ihnen die ganze breite Mainstream-Welt zur Verfügung. Und in der Mediathek von ProSieben, Kabel 1 und Sat.1 finden Sie es sicher auch, wenn sie politische Feinschmecker sind. Wir haben beschlossen, dass wir nicht darüber berichten, ganz einfach weil wir die ersten beiden Palaverrunden angeschaut haben und kein bisschen Erkenntnisgewinn für die Zuschauer feststellen konnten. Dass hier die drei schwächsten Kanzlerkandidaten aller Zeiten vor den Kameras stehen, das wissen wir.

Aber warum zum Beispiel steht Frau Baerbock da im Studio? Als Vertreterin der kleinsten Bundestagsfraktion nimmt sie sich die Berechtigung einfach daraus, weil ihre Partei sie zur „Kanzlerkandidatin“ nominiert hat. Wenn die AfD-Bundestagsfraktion, sagen wir, Frau Weidel zur Kanzlerkandidatin ausgerufen hätte, dürfte sie dann beim TV-Quatrell auch mitspielen? Sie kennen die Antwort. In den Staatssendeanstalten sowieso, aber beim Mainstream gibt es eine breite Übereinkunft, die AfD aus allem möglichst rauszuhalten. Aus dem Bundestagspräsidium, aus den Geheimdienstausschüssen und aus den Fernsehstudios. Demokratie geht anders, ganz davon abgesehen, dass Frau Weidel zweifellos mehr Leben in solche Diskussionen bringen würde als das von Frau Baerbock zu erwarten ist.

Nein, ich mag das nicht mehr anschauen, ich sehne dem kommenden Sonntag entgegen, wenn diese nutzlose Kampagne endlich vorüber ist und die nackten Zahlen sprechen. Dann ein neues Parlament, eine neue Regierung und alles auf Reset.

Doch nicht nur die Besetzung der Fernsehdiskussionen nervt. Vor allem nervt das Herumdiskutieren um so viele Themen, die den Bürgern auf den Nägeln brennen, und die einfach außen vor gelassen werden. An erster Stelle die katastrophale Situation bei der Nicht-Integration eines Teils der aufgenommenen Flüchtlinge und damit zusammenhängend der Kriminalität und der hohen Bedrohung durch den islamistischen Terror. Das ist ja nicht alles einfach so da über Nacht, das ist die Folge politischer (Fehl-)entscheidungen, über die überhaupt nicht gesprochen wird. Für mich das wichtigste Thema überhaupt am kommenden Sonntag.

CDU/CSU und SPD haben fast zwei Millionen Menschen aus aller Welt weitgehend unkontrolliert nach Deutschland gelassen. Die meisten ohne Ausweispapiere, viele mit demselben Geburtsdatum, alle mit Smartphone. 80.000 Straftaten werden jedes Jahr in Deutschland begangen von Menschen, denen wir helfen wollten, die wir rundum finanzieren inklusive Begleichung der Handyrechnung, und denen wir eine Zukunft anbieten. Viele nutzen diese Chance, aber viele eben auch nicht, sie treten unsere Gastfreundschaft mit Füßen und schlagen die ausgestreckte Hand aus. Und die Grünen sind der Hauptgrund, dass Hunderttausende Illegale, von deutschen Gerichten nach rechtsstaatlichem Verfahren abgelehnte Asylbewerber, immer noch in Deutschland „geduldet“ werden. Ich weiß nicht von wem, von mir nicht.

Man löst Probleme nicht durch Ausblenden. Reden wir nicht drüber, dann ist es irgendwann gelöst? Und so lange das Thema Migration nicht auf der großen Bühne offen und frei diskutiert wird, könnt ihr mir gestohlen bleiben mit euren Gesprächsrunden über Klima und Digitalisierung. Eine professionelle Bundesregierung hätte das mit der Digitalisierung längst gelöst. Aber die Wahrheit ist: Deutschland ist in Europa Vorletzter bei der Digitalisierung – einen Platz vor Albanien.

Mit herzlichen Grüßen,

Ihr Klaus Kelle

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Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.