Lasst die jungen Leute doch einfach machen!

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,

macht dieses Wetter auch etwas mit Ihnen? Ich meine, Klimaerwärmung hin oder her, wenn die Sonne scheint, dann schlägt das aufs Gemüt. Bei den meisten Menschen jedenfalls.

Als ich eben zum Bäcker meines Vertrauens fuhr, um die morgendliche Brötchen-Ration zu holen, spazierten auf dem Gehweg an der Straße sicher 50 bis 60 Kleinkinder an mir vorbei. Vorschule oder Grundschüler. Ich schätze so zwischen 6 und 8 Jahren. Ein buntes, fröhliches Bild, das mich an meine unbeschwerte Kindheit erinnerte.

Hier scheint gerade die Sonne, blauer Himmel, wir haben jetzt schon über 20 Grad, bis zu 28 sollen es heute werden.

Der Anblick der Kinder zog meine eher gedämpfte Morgenstimmung mächtig nach oben. Da spazierte sie lang, die Zukunft unseres Landes, und wahrlich in bunter Vielfalt mit Jacken und T-Shirts in hellen, teils grellen Farben.

Was wird aus denen mal werden, überlegte ich, während ich mir einen Parkplatz suchte. Wir alle kennen ja die irrige Annahme auch unserer Vorfahren, dass es nur immer schlimmer wird. Und dass von der nächsten Generation ohnehin nichts zu erwarten sei. Und jedes Mal erweist sich die düstere Prognose als falsch. Immer dreht sich die Erde weiter, immer wird gearbeitet, erfunden, geliebt. Auch Konservative, das ist mein Gedanke heute am Morgen für Sie, müssen mit der Zeit gehen. Das ist auch das Thema meines Titelthemas gleich.

Veränderung muss nicht negativ sein, es liegt nur an uns, sie selbst zu gestalten.

Am Samstag war ich meinen frisch geborenen Enkel das erste Mal besuchen. Dreieinhalb Wochen ist er jung, ein fröhlicher, süßer Bursche, so wie sein Opa…ja, ja, natürlich auch wie seine Eltern. Braucht der Junge einen Schnuller oder nicht, war schnell die Diskussion am Tisch. Meine Schwiegertochter hatte wunderbaren Kuchen gebacken, die beiden frischen Eltern erzählten mir von ihrem neuen Lebensalltag und was sie planen. Ich hörte zu, und nahm mir noch ein Stück zum Kaffee. In vielen ihrer Gedanken war ich zu 100% bei ihnen, in manchen weniger.

Und als fünffacher Vater weiß ich: Natürlich brauchen die Kinder einen Schnuller, dieses Mal umso mehr, als ein Freund (danke, Manuel!) extra nach Bielefeld zum Fanshop gefahren ist, um einen Nuckel mit Arminia Bielefeld-Logo zu besorgen. So einen hatten übrigens alle unsere Kinder, und es hat sie alle positiv geprägt – in Sachen Fußballverstand.

Lasst die doch einfach machen! So, wie wir es einfach gemacht haben früher. So wie unsere Generation weitgehend vernünftig ins Leben gekommen ist, so werden es auch die Kinder in den nächsten Generationen. Wenn sie ein liebendes und fürsorgliches Elternhaus haben, eine sichere und unbeschwerte Kindheit, und wenn sie wichtige Werte mit ins Leben bekommen: Anstand, Fleiß, Hilfsbereitschaft, Moral. Dann läuft das.

Eine sonnige Woche und eine positive Grundstimmung wünscht Ihnen

Ihr Klaus Kelle

Unterstützen Sie unsere Arbeit mit einer Spende

Jetzt spenden (per PayPal)

Jetzt abonnieren

Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.