Knirschen im Gebälk: Was Republikaner über ihren Präsidenten sagen

John McCain, rebulikanischer Senator und notorischer Trump-Kritiker, sieht bei den jüngsten Krisen im Weißen Haus das Ausmaß der Watergate-Affäre erreicht. Foto: Sven Hoppe

Washington – Ist da etwas ins Rollen gekommen? Lange sträubten sich die Republikaner im Kongress gegen die Idee, einen Sonderermittler mit der Russland-Affäre zu betrauen. Nun loben sie die Ernennung von Robert Mueller durch die Bank weg.

Verlieren die Konservativen angesichts der nicht enden wollenden Streitereien so langsam die Geduld mit ihrem Präsidenten? Die wenigsten Konservativen stellen sich offen gegen Donald Trump. Die meisten wägen ihre Worte sorgsam ab. Aber ihre Äußerungen sind dennoch bemerkenswert. Eine Auswahl:

Paul Ryan: Der Vorsitzende des Repräsentantenhauses meint, das Wichtigste sei nun, dass eine gründliche und unabhängige Untersuchung den Fakten folge – wohin auch immer sie führten. Muellers Ernennung sei im Einklang mit diesem Ziel, er begrüße das.

Mitch McConnell: Auch der republikanische Senatsführer signalisierte Unterstützung. Er machte zugleich deutlich, dass die Untersuchung des Geheimdienstausschusses zu einer möglichen russischen Einflussnahme weitergehen werde. Am Mittwoch hatte er gesagt: «Es wäre hilfreich, weniger Drama aus dem Weißen Haus zu haben.»

John McCain: Der erfahrene Senator und Trump-Kritiker sagte am Dienstag, die jüngsten Krisen im Weißen Haus hätten das Ausmaß der Watergate-Affäre erreicht. Die Berichte, wonach Trump sensible Geheimdienstinformationen an den russischen Außenminister Sergej Lawrow weitergegeben habe, nannte er «zutiefst beunruhigend».

Justin Amash: Der Abgeordnete aus Michigan ist der erste Republikaner, der ein Amtsenthebungsverfahren gegen Trump ins Spiel gebracht hat. Er sagt, er vertraue dem gefeuerten FBI-Chef James Comey mehr als Trump.

Walter Jones: Neben Amash ist er der zweite Republikaner, der einen Gesetzesvorschlag der Demokraten für eine unabhängigen Kommission zur Russland-Affäre unterstützte.

Bob Corker: Der Vorsitzende des Ausschusses für Außenpolitik im Senat musste am Dienstag einige Sekunden lang überlegen, als er gefragt wurde, ob er Trump vertraue. «Sicher», antwortete er schließlich. Sagte mit Blick aufs Weiße Haus auch diesen Satz: «Ganz offensichtlich befinden sie sich in einer Abwärtsspirale.»

Bildquelle:

  • John McCain: dpa

Unterstützen Sie unsere Arbeit mit einer Spende

Jetzt spenden (per PayPal)

Jetzt abonnieren