CDU-Politikerin Karin Strenz stirbt auf Rückflug von Kuba

BERLIN – Die CDU-Bundestagsabgeordnete Karin Strenz ist tot. Sie sei auf dem Rückflug von Kuba nach Deutschland kollabiert, erklärte der Sprecher der Landesgruppe Mecklenburg-Vorpommern, Eckhardt Rehberg, am Sonntagabend.  Zuvor hatte schon die BILD darüber berichtet.

Demnach habe sie im Flieger zunächst das Bewusstsein verloren. Daher entschloss sich die Crew für eine außerplanmäßige Notfall-Landung in Dublin.Über den Anlass der Kuba-Reise liegen bisher keine Informationen vor. Gegen Strenz liefen Korruptionsermittlungen, nachdem nachweislich Zahlungen aus der ehemaligen Sowjetrepublik Aserbaidschan an die Politikerin geflossen sind.

2007 bis 2009 war sie Landtagsabgeordnete im Nordosten. Im Bundestag saß sie zuletzt unter anderem im Verteidigungsausschuss.

Anfang 2020 gab es im Zusammenhang mit Geldflüssen aus Aserbaidschan Durchsuchungen bei der CDU-Politikerin und einem weiteren früheren CSU-Parlamentarier. Damals sprach die Staatsanwaltschaft Frankfurt/M. von rund vier Millionen Euro, die zwischen 2008 und 2016 über britische Briefkastenfirmen und baltische Konten geflossen seien. Ermittelt wurde wegen Mandatsträgerbestechung und Geldwäsche. Bei der Durchsuchung im Januar 2020 wurden 16 Wohnungen und Geschäftsräume in Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Bayern und Belgien inspiziert, darunter auch ein Abgeordnetenbüro des Bundestags.

Die Vorwürfe stehen im Zusammenhang mit der Arbeit von Strenz in der Parlamentarischen Versammlung des Europarats (PACE). Im vergangenen Jahr hatte der Bundestag gegen die CDU-Politikerin eine Geldstrafe von knapp 20.000 Euro verhängt, weil sie als Mitglied der Parlamentarierversammlung des Europarats in den Skandal um Bestechungsgelder aus der autoritär regierten Kaukasus-Republik verwickelt war. Strenz soll mindestens 22.000 Euro erhalten haben und sich in der PACE durch proaserbaidschanisches Verhalten hervorgetan haben. Vor der Durchsuchung hob der Bundestag die Immunität von Strenz auf.

 

Bildquelle:

  • Karin_Strenz, CDU t: dpa

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