BERLIN – AfD-Bundessprecher Jörg Meuthen (60)wird beim Bundesparteitag im Dezember nicht wieder antreten. Das meldet soeben die konservative Wochenzeitung „Junge Freiheit“ unter Bezug auf einen Brief an die Mitglieder der AfD.
Meuthen gilt seit längerer Zeit als Hassfigur des extrem rechten „Flügels“ seiner Partei, besonders in Ostdeutschland. Das Verhältnis zu dem anderen Bundessprecher Tino Chrupalla und der Fraktionsvorsitzenden Alice Weidel ist seit längerer Zeit vollkommen zerrüttet. So hatte sich Meuthen im Bundestagswahlkampf öffentlich für ein anderes Spitzenduo (Cotar/Wundrak) ausgesprochen. Als sich Weidel und Chrupalla durchsetzen, war das auch ein deutliches Zeichen, dass Meuthen seine Partei nicht mehr unter Kontrolle hat.
In seinem Brief andie Mitglieder kündigte Meuthen an, dass er politisch aktiv bleiben werde, ließ aber offen, was das konkret bedeutet. Wörtlich: „Ich leide jeden einzelnen Tag unter den kapitalen, politisch vollkommen falschen Weichenstellungen der etablierten und hier in Deutschland wie in Brüssel den Ton angebenden Parteien. Entsprechend werde ich weder verstummen noch mein politisches Schaffen einstellen, sondern auch weiterhin meine politische Arbeit tun und meine Stimme hörbar einsetzen.“
Den Delegierten des Parteitags empfahl der scheidende AfD-Chef, mit einer besonnenen Wahl „vernünftige Vorstandsmitglieder“ zu wählen, „die unsere Partei als entschiedene Rechtsstaatspartei und als starke und einzige entschlossen freiheitlich-konservative Kraft weiter voranbringen“.
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- AfD-Bundesparteitag: dpa