Immer mehr Soldaten der Bundeswehr leiden unter psychischen Erkrankungen

Im Jahr 2015 sind wieder mehr Bundeswehrsoldaten wegen psychiatrischer Erkrankungen ärztlich behandelt worden als im Jahr zuvor. Foto: Maurizio Gambarini/Symbol
Berlin – Die Zahl der Bundeswehrsoldaten, die wegen psychiatrischer Erkrankungen in ärztlicher Behandlung sind, nimmt nach einem Medienbericht wieder zu. Im Jahr 2015 wurden demnach 694 Soldaten wegen einer «einsatzbedingten psychiatrischen Störung» behandelt, 2014 waren es 645 Soldaten.

Das berichten die Zeitungen der Funke Mediengruppe unter Berufung auf eine Antwort des Verteidigungsministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion. Im Jahr 2013 hatte die Zahl der Soldaten in Behandlung allerdings 1085 betragen.

Die Linke kritisierte den Umgang der Bundeswehr mit psychiatrischen Erkrankungen. «Angesichts der weiterhin hohen Belastung für Soldatinnen und Soldaten in Auslandseinsätzen befürchte ich, dass die Angst vor Stigmatisierung und Karrierenachteilen die wirkliche Ursache für den scheinbaren Rückgang der Behandlungszahlen ist», sagte Linken-Fraktionsvize Frank Tempel mit Blick auf die Entwicklung von 2013 bis 2015. «Die Bundesregierung muss die Akzeptanz für professionelle Hilfsangebote bei psychiatrischen Erkrankungen wie Trauma und Sucht zielgruppenspezifisch verbessern.» (dpa)

Bildquelle:

  • Bundeswehrsoldat in Afghanistan: dpa

Unterstützen Sie unsere Arbeit mit einer Spende

Jetzt spenden (per PayPal)

Jetzt abonnieren